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Pressure Festival 2005 /

24.06.2005, Herne, Gysenberg Halle

Trotz vorausgehendem Abistress und einer durchaus nervenaufreibenden Planung des Trips zum diesjährigen Pressure Fest (Finden einer geeigneten Unterkunft, An- und Abreise) brachte man es dann doch noch auf die Reihe, wenigstens den Samstag und den Sonntag miterleben zu können. Leider fielen für uns somit Hochkaräter wie Terror, Hatebreed oder Bleeding Through weg.

5:30 morgens verließ ich dann Tuttlingen per Zug um pünktlich in Herne zu sein und auf drei Kollegen zu treffen, die schon seit Freitag oben waren, aber aufgrund diverser Probleme leider auch keine Bands sehen konnten. So begann für uns alle das Pressure mit der NY Hardcoreband EVERYBODY GETS HURT.

Die Band war uns durch ihre Split CD mit den Ruhrpottlern von SETTLE THE SCORE und der japanischen Band TJ MAXX, sowie diversen DVDs bekannt. Shouter Rob Cullin sieht man sofort an, dass er wohl nicht immer eins der gesündesten Leben geführt haben muss, so kaputt wie er aussieht, aber dafür bot er eine unerwartet energiereiche Show. Bekannte Songs wie „Goon Squad“, „Skum Bag“ oder „Innocent Dreams Shattered“ fanden allesamt in der Setlist Platz, ebenso wie die Smoker-Hymne „Red Eyed Devil“ mit welcher es sich die Band bei den Edgern erst mal verscherzt hatte. Insgesamt war die Halle auch noch ziemlich leer, aber der Pit trotz allem schon sehr aktiv.

Die darauffolgenden END OF DAYS ließen wir aus, um uns erst mal in Herne mit ausreichend Wasser einzudecken (in der Halle wurde es extrem heiß, vor allem wenn man selbst im Pit am tanzen war, dazu waren die Preise für Getränke unmenschlich). Aber pünktlich zu ANGEL CREW war man wieder am Start.

Diese Gruppierung, welche Mitglieder von BACKFIRE beinhaltete überraschte mich außerst positiv mit einer soliden Show und reichlich Power um der Menge ordentlich einzuheizen, man merkte, dass die Jungs es genossen, ihre Lieder zu spielen.

Es folgten DIECAST, die mich persönlich enttäuschten. Es fehlte der Elan und es sprang auch nie wirklich der Funke zum Publikum über. Das hatte man zum Beispiel auf der Unity Tour schon besser gesehen!

Danach wohl DER Gewinner des Samstags – SHATTERED REALM. Man wusste nicht genau, was von dem Act, welcher exklusiv für das Pressure nach Europa gekommen war, zu erwarten hatte. Das Album, manchen vielleicht bekannt ist eine Mischung aus Blackmetal, Slayer und Hardcoreelementen, auf jeden Fall Geschmackssache (mir gefallen sie ;) ).

Mit dem ersten gespielten Ton zogen sie auch schon die Halle in ihren Bann und lieferten eine Bombenshow ab. Der Sound stimmte und der Pit erreichte erstmals Größen, die man so schnell nicht wieder zu Gesicht bekommen wird. Neben wohlbekannten Songs wie „All Will Suffer“ oder „Showdown“ wurden auch ein paar Lieder vom kommenden Album zum Besten gegeben. Rundum gelungener Auftritt!

Danach gab es erst mal Essenspause bei einem Dönerladen, der bis Sonntag zu unserer Stammkneipe avancieren sollte (Besserer und billigerer Döner als in TUT!)

Gestärkt und erholt durfte man sich nun, erstmals von der Tribüne aus, DO OR DIE ansehen. Die Belgier, die mich mit ihrem neuesten Album „Tradition“ song-und soundtechnisch nicht wirklich überzeugen konnten, bewiesen aber, dass sie eine abartig gute Live-Band sind! Um einiges besser als auf Platte! Wenn sie dieses Niveau in Zukunft auch noch auf einer Platte halten können und die gleiche Ladung Power dazupacken, die sie live entfachten, könnten sie vielleicht doch noch zu den ganz großen Metalcorebands aufschließen.

Die darauffolgenden BACKFIRE wurden auch von der Tribüne aus betrachtet. Rundum solider Auftritt, nichts zu bemängeln!

Genauso wie WALLS OF JERICHO, die ein wirkliches Higlight des Pressures werden sollten. Sängerin Candace & Co legten die mit Abstand brachialste Show hin, die man bisher gesehen hatte. Der Pit erstreckte sich über gut 40 Meter und desöfteren wurden brutal anzusehende Circle Pits gestartet. Das ganze war ein Anblick, den man so schnell nicht vergessen wird, Respekt an die Band für eine so geniale Performance, mit der wohl niemand in diesem Ausmaß gerechnet hätte.

DISCIPLINE, die danach an der Reihe waren lockten dann doch ein anderes Klientel vor die Bühne, als es WALLS OF JERICHO taten. Mir persönlich sagen sie nicht wirklich zu, aber es gibt doch noch genügend Leute (inkl. einer meiner Kollegen ;) ), welche die Band gut finden. So fand sie auch ihre Zuhörer. Sie spielten zwei Songs vom neuen Album „Downfall Of The Working Man“ und ansonsten nur älteren Stuff. Der vordere Teil der Halle füllte sich mit Skins und Hools, die Songs knallten auf die Ohren wie die Fäuste bei einigen da unten auf die Fresse!
der Pit kam einer Massenschlägerei gleich, wobei die dicken, bierbäuchigen Stressmacher ihren Teil dazu beitrugen.

Von HEAVEN SHALL BURN konnten wir leider nur die Hälfte ihres Sets anschauen, da wir auf den letzten Bus mussten, um noch zu unserem Zeltplatz zu gelangen. Aber das, was uns bis dahin geboten wurde war Metalcore der Güteklasse 1A! Als sie zu Beginn mit „The Weapon They Fear“ starteten dauerte es keine 10 Sekunden, bis die Halle brodelte und von den Jungs aus dem tiefsten Osten Deutschlands in alter Dampflock-Manier überrollt wurde! Ein super Abschluss für unseren ersten Tag, an dem wir uns auch NAPALM DEATH entgehen lassen mussten – aber man kann nun mal nicht alles haben.

Einigermaßen erholt begann der Sonntag für uns gegen 14:00 Uhr mit den New Yorker Untergrundlegenden IRATE, die für mich schon eines DER Highlights waren, da ich schon sehr lange darauf gewartet habe, sie einmal live zu erleben und was ich dann sah, war freshness pur! Extrem tight gespielte Riffs, Power ohne Ende und ein extrem gut aufgelegter Phil Vibes, der seine angepissten Songs dermaßen aggressiv und druckvoll performte, dass es wirklich ein Genuss war, diesen Auftritt miterleben zu können. Als das Set, was viele Songs vom neuen Album „NY Metal“ enthielt vom Übertrack „Vendetta“ abgeschlossen wurde, gab es auch für mich kein Halten mehr. Noch nie legte ein Pit innerhalb von Sekunden dermaßen an Größe zu! Schade, dass sie nur 30 Minuten Spielzeit hatten, das dachten wohl mehrere und verabschiedeten die Jungs gebührenvoll.

100 Demons waren als nächstes dran. Wir beobachteten sie von den Sitzplätzen aus, was eine gute Entscheidung war, denn sie hatten eine äußerst schwache Show. Habe deutlich mehr erwartet! Vor allem, bei ihrem Knaller „Timebomb“ merkte man deutlich, dass sie es nicht schafften, die Energie ihrer Platten auf die Bühne zu übertragen. Es gab zwar durchaus viele 100 Demons-Anhänger in der Halle, aber selbst sie wirkten nicht allzu erfreut über die Show ihrer Band – Schade, hatte man deutlich mehr erwartet dürfen...

Nach dem obligatorischen Mittagessen beim Dönerladen wurden wir zum ersten Mal mit der Band STRECH ARMSTRONG konfrontiert. Davor sagte mir die Band nicht wirklich viel, aber sie überzeugte auf ganzer Linie. Überzeugend gespielter Hardcore der eher älteren Schule, welcher zu bestechen weiß. Dickes Plus für diese Band, die ich mir gleich einmal vormerkte.

Nun enterte das Schweizer Metalcorebrett CATARACT die Stage. Ich habe die Jungs um Shouter Fedi das erste Mal 2002 im Tuttlinger Jukuz gesehen. Ein Wahnsinn zu sehen, wie sich diese Band in dieser Zeit entwickelt hatte. Sie brannten ein Feuerwerk ab, was an Durchschlagskraft und Power seinesgleichen suchte. Lieder wie „With Triumph Comes Loss“, „Devon“ oder „Reborn From Fire“ wussten in gewohnter Manier die Menge zum moshen anzuregen. Immer wieder ein Erlebnis, diesen Jungs zuzuschauen.

Danach gaben sich SETTLE THE SCORE die Ehre. Es war Herrlich! Der ganze Ruhrpott tobte, Moshpits wo man nur hinsah und richtig geile Stimmung. Zum Klassiker „Roll The Dice“ wurde sogar die erste Wall Of Death angeschürt, die wir auf dem Pressure miterlebten. Hammer Anblick! Soundtechnisch überzeugten sie auf ganzer Linie, zwar ist die Bud Spencas Art zu shouten gewöhnungsbedürftig aber wenn man sich damit angefreundet hat, kann man durchaus Gefallen an ihrer Musik finden. Top!

Kurz nach Sieben war es dann soweit. Mein zweites absolutes Highlight am Sonntag – BORN FROM PAIN. Und ich wurde wahrlich nicht enttäuscht. Absolut tighter und überzeugender Auftritt! Musikalisch haben sie sich um einiges weiterentwickelt, wovon man sich auf ihrem neuen Album „In Love With The End“ überzeugen kann. Diesen Qualitätsanstieg konnten sie auch live halten und brachten die Menge zum austicken. Neben Songs des aktuellen Albums wurden auch Klassiker wie „Reclaiming The Crown“ und auch ein paar Songs von der Scheibe „Sands Of Time“ vorgetragen, wobei fast jeder von der Menge lautstark mitgesungen wurde. Fazit: Einfach geil!

Nun begann die letzte Chillout-Phase zu HARLEY´S WAR (EX-CRO-MAGS Member dabei), welche man sich durchaus anhören konnte. Aber alle warteten nur noch auf das eine....SICK OF IT ALL! Die ungewöhnlich lange Umbauphase vor ihrem Auftritt pushte die Ungeduld aufs Maximale. Dann endlich betraten die NYHC-Legenden die Bühne und lösten das totale Chaos aus! Es wurde eine 60-minütige Show vom allerfeinsten. Gespielt wurden eher Lieder der älteren Platten, hauptsächlich von „Scratch The Surface“ über den allerersten Song den SOIA jemals schrieben (er ging ca. 40-50 Sekunden) bis hin zu moderneren Songs wie „Blown Away“. Alles in Allem die perfekte Mischung. Man merkte ihnen auch an, wie viel Spaß sie auf der Bühne hatten, nach jedem Song hörte man von Lou nur ein „beatiful“, „amazing“ oder „unbelievable“.

Desweiteren wurden wir Zeugen der (für uns) bisher größten Wall Of Death und dem größten Circle Pit, welcher sogar die Soundstation inmitten der Gysenberghalle miteinschloss (was davor nur HEAVEN SHALL BURN schafften). War ich froh, diese Band nocheinmal in dieser berauschenden Form zu erleben, wer weiß, wie lang man noch die Möglichkeit haben wird, sie auf der Bühne zu sehen, immerhin feiern sie 2006 ihr 20-jähriges Bestehen!

Nach diesem überragenden Abschluss mussten wir schweren Herzens feststellen, dass das Pressure auch schon wieder ein Ende gefunden hatte und wir unseren stressigen Heimweg anzutreten hatten.

Nach vier Stunden Wartezeit am Bahnhof Herne, einer Stunde in Duisburg und weiteren Stationen in Bonn und Stuttgart kamen wir am Montag früh körperlich dem Ende nahe und entnervt von der langen Rückfahrt wieder in Tuttlingen an, aber auf der anderen Seite war man doch froh, diese Strapazen auf sich genommen zu haben, da sich die zwei Tage mehr als gelohnt haben!

(fz)

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