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Comeback Kid / Cataract / Bane / Architects / Black Friday 29 / Misery Signals /

11.04.2009, Wil (CH), Remise

Alle Jahre wieder lädt das Dance Of Days Festival in Wil. Alle Jahre? Nicht mehr wirklich. Seit der Club die Remise umgebaut wurde und in Gare De Lion umbenannt wurde, fand das österliche Indoor Festival nicht mehr statt. In diesem Jahr hat man sich aber wieder auf die guten alten Zeiten besonnen und das Festival zumindest eintägig wieder aufleben lassen. Der Club wirkt seit dem Umbau deutlich heller und freundlicher, die Toiletten bieten nun mehr Platz als nur für zwei Personen und auch das Auslagern der Merchandise Stände in ein eigenes Zelt draußen wirkt sich positiv auf den Platz im Club aus. Im Außenbereich gab es ebenfalls eine Bar, einen Grill und einen Vegi Imbiss. Das Wetter spielte auch mit, so dass man sich zwischen den Bands im Außenbereich entspannen konnte.

Misery Signals waren für mich die erste Band des Abends. Zuvor spielten die Schweizer Truppe Mimicry und die Thrashcoreler Outbreak, die laut Berichten beide einen sehr überzeugenden Auftritt hingelegt hatten. Auch Misery Signals konnten auf ganzer Linie überzeugen. Die Band spielte hauptsächlich neue Songs von ihrem aktuellen Album „Controller“, aber auch ältere Tracks waren im Programm. Während die Instrumentalisten ihren teils melodischen, teils mörderharten Mix aus Metal und Hardcore recht statisch darboten, gab sich Shouter Karl Schubach äußerst bewegungsfreudig. Die Band schaffte es, die atmosphärischen Momente ihrer Songs auf der Bühne zu entfalten, aber auch der Tritt-in-den-Arsch Faktor hat gestimmt. Coole Band.

Black Friday 29 aus dem Ruhrgebiet waren die einzige deutsche Band des Abends. Die Jungs hatten in Wil offensichtlich bereits einige Anhänger, so dass sich ihre Show schnell zum ersten stimmungsmäßigen Höhepunkt entwickelte. Die Band spielte bereits Songs ihrer neuen Platte, welche noch gar nicht erschienen war. Diese überzeugten durch ihre hohe Durchschlagskraft. Überhaupt konnte die Band um Frontmann Björn durch ihre energiegeladene Bühnenshow überzeugen. Auch die alten Songs, allen voran „Pressure Release“, kamen beim Publikum sehr gut an.

Als nächstes waren Architects an der Reihe. Es scheint, als ob die Shooting Stars aus England von keiner coolen Tour mehr weg zu denken sind. Zuletzt überzeugte die Truppe auf der Never Say Die Tour. Inzwischen ist das neue Album der Band draußen und so werden auch verstärkt Songs davon dargeboten. Der Mix aus Noise, Metal- und Chaoscore klingt energisch und brutal zugleich. Im Schnitt dürften Architects wohl die jüngste Band der Show gewesen sein, nicht nur weil die Körper mit deutlich weniger Tattoos überzogen sind als bei den Kollegen anderer Bands. Der Truppe war hier und da eine gewisse Unsicherheit auf der Bühne anzumerken. Anfangs wirkte der Auftritt auch noch etwas statisch und die Jungs tauten erst im Verlauf ihrer Show mehr auf. Das Publikum wirkte oft etwas überanstrengt und die Stimmung konnte nicht ganz gehalten werden. Trotzdem war auch dieser Auftritt ein durchaus gelungener.

Auf Bane hatten sicherlich viele gewartet. Zuletzt war die Band ebenfalls mit Comeback Kid in der Remise zu Gast. Ein neues Album hatte man zwar nicht im Gepäck, angesichts der Fülle an Hardcore Hits und des Kultstatus, den die Jungs inne haben, machte das aber überhaupt nichts. Frontmann Aaron gab sich äußerst ausgelassen und sein einmaliges Stageacting ist in Punkto Understatement nicht zu überbieten. Auch der Rest der Band gab sich äußerst spielfreudig. Wer die Band schon einmal gesehen hat, weiß, dass die Show mit der Beteiligung des Publikums steht und fällt. Dieses enttäuschte die Band an diesem Abend nicht. Es wurde mitgesungen, stagedives waren an der Tagesordnung und permanent pointeten die Finger. Das Mikrophon war mindestens ebenso oft im Publikum wie an Aarons Mund. Die coolen Ansagen von Aaron rundeten das Ganze ab. Der letzte Song war erwartungsgemäß „Can We Start Afain“, bei dem der Saal überkochte und nicht nur bei mir für Gänsehaut gesorgt haben dürfte.

In der Schweiz sind Cataract die größte Metal/Hardcore Band und in der Remise sind die Jungs quasi zuhause. Für mich war es eine Premiere, da ich die Jungs schon seit längerem nicht mehr gesehen hatte und so das neue Lineup mit Bassist Nico und Gitarrist Tom noch nie Live gesehen hatte. Zunächst fiel der unglaublich fette Sound auf, der einen heftigen Kontrast zu Bane bildete. Die Jungs ballerten sich äußerst brachial durch ihr Set, dessen Schwerpunkt auf neuem Material lag. Die Ansagen von Shouter Fedi waren auf Schweizer Deutsch weshalb ich sie leider nicht verstehen konnte, das Publikum hatte er aber fest im Griff. Der neue Klampfer Tom glänzte nicht gerade durch Bewegungsfreude und wirkte sehr statisch. Der Rest der Truppe machte dies jedoch wieder wett. Insbesondere Fedi fegte über die Bühne wie ein Derwisch. Nach all der Zeit macht es immer wieder Spaß diese Band live zu sehen. Cool.

Die Hauptband des Abends waren Comeback Kid. Darauf hatte die Meute trotz des hochkarätigen Vorprogramms nur gewartet. Der Club war brechend voll und die Kanadier heizten die Stimmung ordentlich an. Frontmann Andrew startete das Set mit Nasenbluten, was er erst nach ein paar Songs in den Griff bekommen konnte. Sah auf jeden Fall cool aus, wenn es auch unbeabsichtigt war. Der Band ist ihre Tourerfahrung deutlich anzumerken. So sind die Jungs sehr gut eingespielt und kitzeln Live sogar noch mehr Druck aus den Songs als auf Platte. Die Auswahl des Materials konzentrierte sich auf das zweite Album „Wake The Dead“, von dem fast jeder Song gespielt wurde. Doch auch altes Material und „Broadcasting“ kam zum Zuge. Die Stimmung kochte förmlich über. Überall Stagediving und Singalongs. Die sympathischen Jungs sind Live einfach immer wieder ein Erlebnis.  „You said, you said, you said this time was gonna be different“, zum Glück nicht.

Rolf Gehring

(rg)

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