Alkaline Trio /
Es hat lange gedauert bis sich das Alkaline Trio in der  Schweiz oder zumindest im Süden Deutschlands blicken lies. Am 30.01.2009 war es  dann endlich soweit und die Band gastierte in Zürich. Dass das Konzert bereits  früh beginnen sollte war klar, weshalb wir uns auch zeitig auf den Weg in die  Schweiz machte. Theoretisch wäre ich auch pünktlich am Club gewesen, hätte mir  nicht das Züricher Feierabend- Verkehrschaos einen Strich durch die Rechnung  gemacht. So haben wir eine gute Stunde im Stau verbracht und die Vorband  Broadway Calls aus den Staaten komplett verpasst. 
   Als wir endlich am  schon proppenvollen Club ankamen hatten Alkaline Trio schon komplett aufgebaut  und kaum hatten wir ein Bier erworben, ging es auch schon los. Die Band  startete ihr Set mit dem Klassiker „Private Eye“. Auffällig war Matt Skiba, um  dessen Hals ein dicker Schal geschlagen war. Der Gute wird doch nicht mit  einer Erkältung kämpfen? Doch seine Stimme war offensichtlich nicht in  Mitleidenschaft gezogen, er traf die Töne perfekt. Der Sound war sehr fett,  wobei Gitarren und Bass den Gesang anfangs etwas übertönten. Im weiteren  Verlauf des Sets relativierte sich das dann wieder und der Sound war absolut in  Ordnung. Weiter ging es mit „Calling All Skeletons“ vom neuen Album. Die  Stimmung war von Anfang an auf einem absoluten Hoch und die Züricher sangen  viele Textzeilen lauthals mit. Die Band selbst hielt sich mit großen Gesten und  Bewegungen eher zurück. Dennoch konnten die beiden Männer an der Front, Skiba  und Andriano, die Blicke auf sich ziehen. Zwischen den Songs wurden immer  wieder sarkastische Witze gemacht, die zwar auch mal in die Hose gingen, aber  selbst dann von der Selbstironie der Jungs aufgefangen wurden. In einige  Textzeilen baute Skiba die Worte „Zürich“ oder „Switzerland“ ein, was ebenfalls  zur Erheiterung beitrug. 
  Die Songauswahl war für mich recht überraschend, da mit  „Calling All Skeletons“, „In Vain“ und „I Found Away“ lediglich drei neue Songs  gespielt wurden. Der Vorgänger „Crimson“ wurde gar nur mit einem Song „I Was A  Prayer“ bedacht. Stattdessen konzentrierte sich die Band auf die Alben „From  Here To Infirmaty“ und „Good Mourning“. Vor allem am Ende erreichte die  Stimmung bei Hits wie „Stupid Kid“, „This Could Be Love“ und natürlich „Radio“  seinen Höhepunkt. Nach nur knapp 70 Minuten war das tolle Konzert zu Ende. Ich  persönlich hätte mir hier etwas mehr erwartet, zumal ein paar meiner  persönlichen Highlights nicht gespielt wurden. Aber angesichts der Fülle an  Hits welche die Band in der Hinterhand hat, ist es auch kein leichtes  Unterfangen jeden zufrieden zu stellen. Bleibt zu hoffen, dass die Jungs jetzt  öfter in unseren Breitengraden auftauchen. 
Setlist:
  Private Eye
  Calling All Skeletons
  I Lied My Face Off
  Nose Over Tail
  I Found Away
  In Vein
  We´ve Had Enough
  Mr. Chainsaw
  If We Never Go Inside
  Goodbye Forever
  Emma
  Maybe I´ll Catch Fire
  Jaked On Green Weed
  Stupid Kid
  I Was A Prayer
  This Could Be Love
  Cringe
  Radio
Rolf Gehring
(rg)Dieser Artikel wurde 594 mal gelesen
 









