Die Hörsturz Samplerreihe habe ich bisher mehr am Rande als Compilation für den eher am Mainstream Rock orientierten Hörer wahrgenommen. Heutzutage sind aber auch Emo, Screamo, Punk und Metalcore Bands Teil des Mainstream und so ist die aktuelle Ausgabe des Hörsturz stilistisch sehr durchmischt. Leider haben es die Macher mit der Abwechslung etwas übertrieben und so kommt am Ende weder Fisch noch Fleisch raus. Der Begriff „Real Alternative & Indie“ wurde im vorliegenden Fall wirklich sehr frei ausgelegt. Es stehen Bands aus den Bereichen Metalcore (As I Lay Dying, Heaven Shall Burn, Caliban), Screamo (36 Crazyfists, JR Ewing, Atreyu, Waterdown, Alexisonfire), Hardcore (Agnostic Front, Comeback Kid), Punk (Anti-Flag, Pennywise) neben Rockbands wie den Beatsteaks, Turbonegro, Danko Jones und Hype Themen wie Nada Surf, Robocop Kraus, Bloc Party oder Maximo Park, deutschsprachigem Studentenrock von Tomte und Kettcar, Olli Schulz & Der Hund Marie. Dazu gibt es noch Ektomorf, Moneybrother, In Flames und Test Icicels. Ein roter Faden ist ebenso wenig wie eine Zielgruppe zu erkennen. Weiterhin fällt auf, dass oft alte Songs der Bands verwendet wurden obwohl die jeweiligen Bands brandneue Alben am Start haben. Und auch Klassiker wie Agnostic Fronts „Gotta Go“ oder „Bro Hymn“ von Pennywise hört man zwar immer wieder gern, was sie auf einem aktuellen Sampler zu suchen haben ist mir nicht ganz klar. Zumal beide Songs bereits auf schätzungsweise 3526 andern Compilations zu finden sind. Somit ist wohl auch diese Hörsturz Ausgabe wohl eher für den Trendbewussten Rocker gedacht. Der ist damit auch sicherlich gut bedient. Wer nen Sampler für die nächste Party mit gemischter Hörerschaft braucht oder sich einfach einen breiten Überblick darüber verschaffen will was derzeit in der Gitarrenmusik angesagt ist, ist auf jeden Fall gut beraten. Zumal es die insgesamt 42 Songs zum kleinen Preis gibt. (rg)