
One Bullet Left - Armageddon Sunrise
Nach 5 Jahren Bestehen und der im Jahre 2006 veröffentlichten EP „left.invisible fleshwounds“ wollen die 5 Jungs von „One Bullet Left“ aus Oberhausen nun endlich den Musikmarkt mit einer Full Lenght Scheibe entern und schicken ihr Debüt „Armageddon Sunrise“ ins Rennen. Gut, kann man denken, schon wieder eine weitere 08/15 Modern Melodic Metal/Metalcore Platte... Haben wir schon, brauchen wir nicht. Aber so einfach wird es einem hier nicht gemacht. So startet der erste Song der Scheibe mit einem kurzen, akustischen Intro bevor „Invisible Fleshwounds“ durchstartet. Ist nicht schlecht, aber nichts Besonderes. Aber nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, der zweite Song „Whatever May Come“ bietet da schon mehr. Es wird reingeprügelt, gutes Gitarren Riffing, dazwischen ein guter melodischer Teil und sogar ein kurzes Solo machen den Song sehr abwechslungsreich. Der Song „Alpha Dogs“ wird im abgebremsten Tempo gespielt. In „This Prayer“ wird wieder drauflos geprügelt und mit fetten Breakdowns und Tempowechseln das Ganze interessant gemacht. Ein Highlight der Scheibe! Auf der selben Schiene läuft der Song „Feast For The Carnivore“, der auch sehr gut arrangiert ist. Dann wird man vom Song „Love Boat Morgue“ überrascht, denn dieser wurde mit einer weiblichen Gesangsstimme verfeinert und spielt sich eher im Midtempo ab. Funktioniert gut und erinnert schon sehr an Gothic Metal. Im Song „Not Our World“ gibt’s dann wieder voll auf die Zwölf, bevor das Album mit dem Titelstück „Armageddon Sunrise“ abgeschlossen wird. Die Scheibe wurde sauber und fett im Kohlekeller Studio (Crematory, The Burning) mit Kristian Kohlmannslehner produziert. Es sind viele sehr gute Ansätze zu erkennen und der ein oder andere Song zeugt davon, dass die Jungs durchaus ihr Handwerk verstehen und was drauf haben. Trotzdem fehlt zu den Großen noch der ein oder andere verbesserte Schritt im Songwriting und in der kreativen Abwechslung um aus der Masse gleich klingender Bands auszubrechen. (jh)