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Thrice / Hundred Reasons / Valley Arena /

12.05.2006, München, Kleine Elserhalle

Strahlendes Wetter, gute Laune und nach langer Zeit endlich mein erstes Thrice-Konzert. Die Fahrt nach München war stressfrei, nach etwas Geeier finden wir dann auch zur Elserhalle, da geht dann allerdings die Suche nach nem Parkplatz für den Boliden los... Nicht einfach wo in der großen und ausverkauften Elserhalle heute die Arctic Monkey aufspielen und der Kunstpark auch um die Ecke ist.

Als wir im kuschligen Club ankommen geht die erste Band des Abends Valley Arena dann auch gerade von der Bühne, insofern also hier auch kein Bericht zu ihnen, waren aber wohl Low-Budget-mässig unterwegs, am Merch-Stand hing ein Schild, dass die Bande nen Schlafplatz sucht und man sich doch bitte melden soll.

Ich kann ja nicht wirklich einschätzen wie groß die Fan-Schnittmenge (ja, ich hatte noch Mengenlehre in der Schule!) von Thrice und den Arktik-Affen ist, war aber doch überrascht, dass das alles so gemütlich ablief, mehr als 300 Leute waren das denke ich nicht – die Band hätte meines Erachtens locker doppelt so viele Zuschauer verdient – erst recht in der „Weltstadt mit Herz“.

Um 21.20 Uhr ging dann der Sixpack Hundred Reasons ans Werk. Ich hab die Band vorher nur aus der Presse gekannt, aber das hat es ja ordentlich geraschelt im Blätterwald: 2000 Best New Band-Award, 2001 Best Album und 2004 Best Unsigned Band, jeweils in ihrere Heimat vom Kerrang und nebenher auch noch lässige 200.000 Alben verkauft.

Also die verkauften Alben haben sich mal definitiv nicht auf den Rippen von Sänger Colin Doran niedergeschlagen. Der Schlack kauft bestimmt in der Kinderabteilung ein, XS Baby, und wie sein Drummer (sah original aus wie AJ Simon) und der 3. Gitarrist/Keyboarder (der als Verstärkung für die Tour ins Team geholt wurde) braucht er sich um Bartwuchs wohl auch keine Sorgen zu machen und hat seinen Rasierer – so er einen besitzt – wohl gleich daheim gelassen. Was der einen Hälfte der Band an Bartwuchs fehlte, glich der knuffige Basser mit seinem Vollbart locker wieder aus, sah aber trotzdem eher aus wie der Busfahrer. Musikalisch war das alles sehr gefällig, melodiegetragener EmoRock a la Foo Fighters, oft versiert zweistimmig (einer der Gitarristen sang sehr souverän mit) und gerne auch mal Keyboard-dominiert. Anfangs hatten die Herren auf der Bühne wohl etwas Soundprobleme (besonders besagter Gitarrist, der die zweiten Stimmen sang, hört wohl gar nüscht aufm Monitor), was in die Halle schallte, kam aber sehr gut rüber. Die Insulaner bemühten sich redlich die Meute zu rocken, Sänger versuchte immer wieder die Leute zum mitmachen zu motivieren, ab und an spielten die ersten Reihen auch kurz mit, das Gros des Großstadtpublikums applaudierte aber meist nur brav zwischen den Songs. Highlights waren für mich „The Perfect Gift“ und der überraschend harte Kracher „Live Fast, Die Ugly“ vom aktuellen Album „Kill Your Own“. Um kurz nach zehn Uhr ging die Band dann von der Bühne und es folgte eine längere Umbaupause, weil die Bands wohl über komplett eigene Backlines spielten.

Schon beim von Roadies erledigten Line-check gabs Entertainment pur, erst wurde kurz Refused angespielt und dann noch mit coolem Akzent Rammsteins „Du Hast“ zitiert.

Gegen 22.35 Uhr wurde der Saal dann verdunkelt und ein atmospärisches Intro lief vom Band, das schnell in den Morse-Kode vom „Vheissu“-Album überging. Die komplett in schwarz gekleidete Band (Sänger Dustin und Basser Eddie sogar in Hemden) startete dann auch direkt mit „Image of the Invisible“, der nicht nur auf Platte ein idealer Opener ist, sondern auch ihr Set optimal eröffnete. Das Publikum war von der ersten Sekunde an voll dabei und sang, schrie und klatschte begeistert mit. Die Bühne war spartanisch bestückt, Boxen, Topteile, darauf ein paar Kerzen und Wasserflaschen, übersichtliches Drumkit in cooler Glitzeroptik mit nur einer Hängtom. Links vorne am Bühnenrand beim Basser zusätzlich ein Keyboard/Synth auf das er ab und an wechselte um die Bass-Synth-Parts vom neuen Album zu spielen und rechts bei Teppei drei Keyboards und vor ihm auf dem Boden ein riesiges Gitarreneffekt-Fußboard.

Am Anfang war der Sound leider nur mittelprächtig, die Samples waren z.B. beim dritten Song „Music Box“ viel zu laut, streckenweise übertönten sie sogar den Gesang. Der Sänger erinnerte mich etwas an den jungen Keith Caputo, nur dass der eher selten auch ne Gitarre vorm Bauch hatte. Vor „Red Sky“ entschuldigt sich Dustin zum ersten Mal für seine angegriffene Stimme, Basser und Gitarrist singen/shouten ihre Parts aber super, überhaupt hab ich selten eine Band gesehen, die dermaßen wie eine Einheit auftrat, völlig unaffektiert, publikumsnah und gleichzeitig sehr hingebungsvoll. Völlig faszinierend, wie sie so ganz in ihren Songs aufgingen, besonders Basser Eddie, der ja sonst eher zierlich wirkte und in der Freizeit auch gerne mal strickt, mutierte während des Spielens und vor allem beim Shouten seiner Gesangsparts zum völlig ekstatischen Shouter.

So, und nachdem das alles jetzt ja so überschwenglich positiv war, kommt der sprichwörtliche Haken auch zum Schluss: Nach 45 min. und „Deadbolt“ erster Abgang von der Bühne auf den die Band aber sehr schnell zur Zugabe antraten. „Stare at the Sun“ war dann auch der Höhepunkt des Sets, ich hatte das Gefühl, dass alle Anwesenden den Refrain mitbrüllten und auf dieses Hochgefühl folgte der krasse Absturz indem das Saallicht anging und Musik vom Band deutlich machte, dass es das nach gerade mal 50 Minuten tatsächlich schon war.

Ich hab später gehört, dass die gesamte Band krank sei und das mag eine Erklärung für die ultrakurze Show sein, 50 Minuten ist trotzdem frech...

Setlist Thrice:

1. Image of the Invisible
2. Silhouette
3. Music Box
4. Kill me quickly
5. Atlantic
6. The Artist in the Ambulance
7. To wake and avenge the Dead
8. Red sky
9. Earth will shake
10. Cold Cash, colder Hearts
11. Deadbolt

12. Stare at the Sun

(tj)

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