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Refused / The Bots /

08.10.2012, Zürich, Komplex 457

Die Reunion  von Refused war eines der großen musikalischen Ereignisse in diesem Jahr. Zuerst war die erneute Zusammenkunft der Band nach 12 Jahren nur für ausgesuchte Festivals vorgesehen, dann wurden schnell Sell-Out Vorwürfe laut und im Endeffekt ist jetzt aber doch jeder froh, dass die Band auch noch eine Tour durch die Clubs anschließt. Im Rahmen dieser ließen sich die Schweden auch in Zürich blicken.

Bevor jedoch die Hauptband die Bühne eroberte, durfte sich die Vorband austoben. Diese hörte auf den Namen The Bots und stammt aus Los Angeles. Die Band, die nur aus zwei Brüdern besteht, gab ein recht seltsames Bild ab. Gesang, Gitarre und Synthie steuerte der 18-jährige Mikaiah bei, während sein erst 15-jähriger Bruder Anaiah  die Stöcke an den Drums schwang. Das Ganze hatte etwas von „Jugend musiziert“ und der Auftritt wirkte recht tollpatschig. Die beiden Jungs waren zwar gut drauf und hatten sichtlich Freude, konnten das aber leider nicht so recht auf das Publikum übertragen. Musikalisch spielte sich ihr Sound irgendwo zwischen Mars Volta, Fugazi und Rage Against The Machine mit deutlichem Nerd Charme ab. Turbulente Gitarren, treibende Beats, dazwischen immer wieder elektronische Beats und Sounds. Dafür, dass die Jungs nur zu zweit musizierten, war ihr Sound recht druckvoll. Die Songs hatten eine Energie und verfügten über viel Innovationsgeist, leider war kaum ein roter Faden zu erkennen. Größter Schwachpunkt war sicher der vernuschelte, völlig unakzentuierte Gesang von Mikaiah. Seine Ansagen zwischen den Songs waren ebenso unverständlich, genauso wie die seines Bruders. Die ganze Vorstellung wirkte nervös und unstrukturiert. Das Publikum, das übrigens einen auffallend hohen Hipster-Anteil hatte, nahm von The Bots bestenfalls höflich Notiz. Sie waren wegen einer anderen Band hier.  

Im Anschluss wurde die Bühne mit einem Vorhang verhangen, welcher in großen Lettern den Namen der Hauptband ankündigte. Bereits während der Umbaupause waren Sounds zu hören, welche später zum Intro anschwellen sollten, der Vorhang wurde beleuchtet und die Band wurde mit Spannung erwartet. Als der Vorhang schließlich fiel, standen fünf hochmotivierte Schweden in engen Jeans auf der Bühne und starteten mit „The Shape Of Punk To Come“ standesgemäß ins Set. Die Protagonisten sind zwar deutlich in die Jahre gekommen, seit sie als Refused zum letzen Mal 1999 auf der Bühne standen, dennoch war ihnen in Punkto Energie und Engagement nichts anzumerken. Wie schon damals machte sich vor allem Frontmann Dennis Lyxzén durch seine extravaganten Stagemoves,  die oft an psychedelischen Ausdruckstanz grenzten, zum optischen Mittelpunkt der Show. Diese beinhaltete wie zu erwarten war vor allem Tracks vom szenedefinierendem „The Shape Of Punk To Come“ Album. Die Songs waren ähnlich wie auf dem Album durch Samples miteinander verbunden. Lyxzén gab sich zwischen den Songs immer wieder gesprächig, bedankte sich artig, aber erinnerte auch daran, dass es bei Hardcore um mehr als Musik geht. Das Album „Songs To Fan The Flames Of Discontent“ kam mit “Coup D'Etat”, “Hook, Line and Sinker” und natürlich dem Kracher “Rather Be Dead” zum Zuge. Mit „Circle Pit“ wurde ebenfalls ein älterer Track von den EPs gespielt. Von „The Shape Of Punk To Come“ wurde schlussendlich jeder Track gespielt. Sogar eine intensive Version von „Tannhäuser / Derivè“ gab es in der Zugabe. Stimmungsvoller Höhepunkt war mit „New Noise“ der erste Song selbiger. Die Halle tobte und vielen Anwesenden war förmlich der wohlige Schauer über den Rücken anzusehen, der ausgelöst wurde, nachdem man gut zwölf Jahre gewartet hatte, diesen Song live zu hören. Was Refused rein technisch ablieferten war schlicht atemberaubend. Die Band spielte exakt wie ein Uhrwerk, der Sound war perfekt und das Energieniveau ganz weit oben.  
Insgesamt war der Abend mit Refused absolut gelungen. Wer die Reunion Shows verpasst hat, sollte sich die Band bei der nächsten Gelegenheit unbedingt anschauen. Wer weiß, wie lange sie dieses Mal zusammen bleiben. (rg)

(rg)

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