
Paradise Lost - Symbol of life
Was ist nur von den früheren Großtaten dieser Band geworden? Paradise Lost, die einst ein ganzes Genre Begründet haben bzw. ihm einen Namen gaben, eine Band die mit Shades of God und Icon zwei der wichtigsten Metal-Alben der 90er abgeliefert haben, sind heute nur noch ein Abziehbild ihrer selbst. Im Vorfeld dieser Veröffentlichung wurde viel gemunkelt, Paradise Lost sollen wieder härter sein und Sänger Nick Holmes soll auch mal wieder grunzen. Geschenkt. Die Band zeigt sich auf Symbol of Life zwar tatsächlich wieder eine Spur kerniger, allerdings nicht so wie man das gern hätte. Paradise Lost gehen auf Nummer sicher. Sie fabrizieren also wieder Sisters of Mercy / Depeche Mode angehauchten Düster-Rock. Die Songs klingen eigentlich gar nicht schlecht. Sie besitzen teilweise kernige Riffs, atmosphärische Keyboards, coole Melodiebögen und dynamische Arrangements. Der Anteil von Gitarren und Elektrosounds ist ausgewogen. Der charismatische Gesang von Holmes, der teilweise durch eine weibliche Stimme ergänzt wird, ist über alle Zweifel erhaben. Mit "Erased", Perfect Mask" und "Two Words" sind auch richtig gute Songs am Start. Und trotzdem werde ich mit der Platte einfach nicht warm. Davon abgesehen, dass die Platte recht kalkuliert klingt, wird sie sehr schnell einfach langweilig. Fühlt man sich mit den ersten Songs noch recht wohl, nutzt sich das Konzept auf Dauer ab und offenbart, dass einige Songs einfach nur Füller sind. Besonders die Texte ringen mir nur ein müdes Gähnen ab. Wirklich schade, denn diese Band gehörte früher zu meinen Faves. (rg)