Nihiling - Egophagus
Bereits mit ihrem Debüt aus dem Jahr 2009 konnten die Hamburger von Nihiling von sich reden machen. Jetzt legen sie ihr zweites Werk vor. Einige der neuen Songs konnte die Band bereits auf ihrer Tour mit Long Distance Calling vorstellen. Die Band hat sich im Vergleich zum Vorgänger deutlich weiterentwickelt. Man ist als Songwriter gewachsen und traut sich gleichzeitig mehr zu. Einerseits sind auf der Platte sehr ruhige und verträumte Momente mit der Betonung auf kleinen Feinheiten, zurückhaltenden Melodien und sanftem Gesang zu finden. Andererseits aber auch opulente Riffs und groß angelegte Arrangements mit eindringlichen Vocals. Die Band bewegt sich zwar recht klar im Post-Rock Universum, zieht aber doch ihre eigenen Grenzen. Nicht selten sorgt die dichte Atmosphäre für Gänsehaut, immer wieder ist die Band aber auch für einen Arschtritt gut. Letztere werden jedoch recht sparsam dosiert eingesetzt. Mehr Mut zum Lärm hätte dem Album sicherlich hier und da gut getan. Insgesamt liegt der Schwerpunkt auf dem Erschaffen einer dichten Atmosphäre. Das gelingt den Jungs und dem Mädel auch sehr gut. Es entsteht eine melancholische aber keinesfalls triste Klanglandschaft. Die Vocals von Frontmann Gorka Morales sind charismatisch und abwechslungsreich. Auch Bassistin Alex Steinmetzer steuert Gesang bei. Nihiling haben mit „Egophagus“ ein starkes Zweitwerk vorgelegt, in dem sie ihr Potential deutlich unterstreichen. (rg)