Nihiling - M[e]iosis
Vier Jungs und ein Mädel aus Hamburg schicken sich an, verschrobenen Post Rock britischer Machart zu zelebrieren. Dabei wandeln sie auf den Pfaden von Bands wie Oceansize, Aerogramme oder auch Mogwai. Ihr erstes Album "M[e]iosis" legt in der Tat das große Potential der Truppe offen. Von schlichtem Geklimper steigern sich die Songs in dichte atmosphärische Soundwände. Dabei bedient sich die Band sowohl an Elementen aus typischem Post-Rock, als auch düsterem Metal oder gar Prog-Rock. Natürlich muss auch eine Band wie Tool in diesem Zusammenhang genannt werden. Die Songs sind sehr facettenreich, haben ruhige besinnliche aber auch aufwühlende und kantige Parts. Der Gesang ist meist eher zart und klar, in seltenen Momenten wird dann auch mal derbe geschrien. Eigentlich machen Nihiling auf den ersten und auch zweiten Eindruck nichts falsch. Die Songs warten mit ziemlich coolen Hooks und Melodien auf. Die Atmosphäre ist glaubhaft und mitreißend und auch der Gesang kann fesseln. Erst nach ein paar Durchläufen werden die Schwächen der Platte offensichtlich. Leider geht dem Album die Langzeitmotivation flöten. Man hat sich sehr schnell satt gehört. Das mag zum Einen daran liegen, dass sich die Songs untereinander sehr ähneln - aber zum Anderen wohl auch daran, dass immer dieselbe Stimmung vermittelt wird. So fängt die Platte, schneller als man das zuerst glauben mag, an zu langweilen. Das ist äußerst schade, da jeder Song für sich genommen wirklich toll ist und die Band definitiv ein großartiges Gespür für Melodien und Atmosphäre hat. Ich denke schon, dass man mit Nihiling in Zukunft rechnen muss. Für ein Debüt ist die vorliegende Platte jedenfalls schon sehr erwachsen und ausgereift. Wenn beim nächsten Mal noch dieses gewisse Etwas hinzu kommt, was auch für die Langzeitmotivation sorgt, ist alles in Butter. (rg)