Pigskin - The Never Ending Black
Die Undergroundveteranen von Pigskin weilen auch anno 2011 noch unter den aktiven Bands. Die fünfköpfige Formation aus dem eidgenössischen Nachbarland ist unter diesem Namen bereits seit 1996 unterwegs und besteht – von einem Gitarristen abgesehen – noch aus der Originalbesetzung. Die Jungs sind also recht gut eingespielt, und das schlägt sich hörbar auf „The Never Ending Black“ nieder. Die fünfte Veröffentlichung der alpenländischen Band zeichnet sich, neben einem wahrlich amtlichen Sound, durch sehr tightes Zusammenspiel aus. Vor allem das Schlagzeug klingt superfett und ballert sich in die hintersten Winkel des Gehörgangs. Wenn man sich die Anfänge von Pigskin ins Gedächtnis ruft, als die Herren noch eine lauwarme Crossover-Kapelle waren, erscheint das aktuelle Album ziemlich erwachsen, und zumindest spielerisch über jeden Zweifel erhaben. Die (Wieder-)Entdeckung des Thrash hat den Schweizern keinesfalls geschadet, denn die Freude an der Musik kann man aus dieser Platte deutlich heraushören. Allerdings gibt es nicht nur Gutes zu berichten, denn mit zunehmender Spielzeit fällt auf, dass Pigskin in Sachen Kreativität nach wie vor keine Bäume ausreißen können. Die aufgetischten Riffs und Songstrukturen sind zwar solide und rocken zumeist auch ganz anständig, aber Erfindergeist und frische Ideen sucht man vergeblich. Der offensichtliche Mangel an Originalität kann auch durch Spielfreude und drückenden Sound nicht wettgemacht werden. Um es auf den Punkt zu bringen: Selten klang Langeweile so gut. Die Alpenländer rocken sich wahrhaft den Arsch ab, dumm nur dass das Repertoire lediglich 08/15-Songs hergibt, ohne den kleinsten Willen für Progressivität und Experimente. Somit findet sich auf „The Never Ending Black“ nichts, das nachhaltig im Ohr hängen bleiben könnte, und die Scheibe wird wahrscheinlich nur in den Regalen einiger weniger Hardcore-Fans der Band landen. (cj)