
Landmine Marathon - Sovereign Descent
Landmine Marathon veröffentlichen nach dem Re-Release von “Rusted Eyes Awake” ihr erstes neues Album über Prosthetic Records. Die Platte legt wie zu erwarten war auch gleich sehr ruppig los und macht klar, dass hier keine Gefangenen gemacht werden. Die Jungs und das Mädel bewegen sich stilistisch irgendwo zwischen derbem Thrash und Grindcore der frühen Tage. Klare Einflüsse von Bolt Thrower in Form der typischen Panzer-Grooves und Riffs, aber auch frühe Carcass spiegeln sich in den rasanten, ruppigen Blastbeatorgien wieder. Die Band variiert das Tempo permanent zwischen superflott und mahlend langsam. Dem Album wohnt zudem ein unmissverständlich rotziger Punk Charme inne. Letzterer rührt sicherlich unter anderem auch von der bewusst dreckigen Produktion. Leider ist diese auch gleich eine der Achilles Versen der Platte. Das Schlagzeug klingt wirklich grausam, es rumpelt und scheppert an allen Ecken und Enden. Das mag sicher so gewollt sein und erscheint in Momenten auch cool, ist meist aber etwas zuviel des Guten und klingt oft einfach nur mies. Weiterhin kommt dazu, dass die Band zwar einige Riffs sehr gelungen von Bolt Thrower klaut, darüber hinaus aber keine echten Ideen hat. So langweilt die Platte schon in der ersten Hälfte. Hinzu kommt, dass oft coole Ideen endlos totgespielt werden und Solos absolut inspirationslos herunter genudelt werden. Der Female-fronted Bonus greift bei der Band leider auch nicht, denn auch wenn die Vocals von Frontschreierin Grace Perry sehr brutal und krass sind, brüllt sie sich leider absolut gleichförmig und unartikuliert völlig frei von jedem Charisma durch die Songs. Wirklich schade, denn eigentlich ist die Stilmixtur durchaus interessant und es gibt tatsächlich einige coole Momente auf dem Album. Leider sind die in der Unterzahl. (rg)