Rob Zombie - Hellbilly Deluxe 2
Rob Zombie hat in seiner bisherigen Karriere ohne Zweifel wichtige Impulse für zahlreiche Bands gesetzt. Als Frontmann von White Zombie hat er große Erfolge gefeiert und deren Album „Astro Creep 2000“ ist bis heute ein Meilenstein in Sachen Industrial/Crossover. Auch sein erstes Soloalbum „Hellbilly Deluxe“ war ein durchschlagender Erfolg. Das ist mittlerweile 12 Jahre her. In der Zwischenzeit hat sich Zombie auch als Regisseur von Horrorfilmen einen Namen gemacht. Seine musikalischen Outputs erreichten nie wieder die Klasse seiner frühen Werke. Das letzte Album „Educated Horses“ liegt drei Jahre zurück und war zwar alles andere als schlecht, an frühere Großtaten konnte Zombie damit aber auch nicht anknüpfen. Sein neuestes Werk ist nun mutig als Nachfolger seines Solodebüts betitelt und weckt entsprechende Erwartungen. Diese werden, um es kurz zu machen, von der Platte leider bitter enttäuscht. Statt sich auf seine Stärken zu besinnen und schmissige Industrial Songs mit eingängigen Grooves, pumpenden Bässen und griffigen Riffs zu präsentieren, bekommen wir halbgare Rock Songs zu hören, die lieblos mit Samples durchsetzt sind und mit angezogener Handbremse fahren. Es ist zwar löblich, dass sich Herr Zombie nicht wiederholen will, aber dann hätte man dem Album vielleicht einen anderen Namen geben sollen. Zwar sind durchaus einige der Zombie Trademarks auf dem Album wiederzuerkennen und selbstverständlich ist seine eindringliche Stimme jederzeit präsent. Es gibt jedoch keinen einzigen Song auf der Platte, der auch nur ansatzweise die Aura seiner frühen Erfolge versprüht. Langweiliges Riffing und unstimmige Arrangements bestimmen das Bild der Platte. Es ist keine einzige wirklich gelungene Hookline zu finden, geschweige denn Atmosphäre oder sowas wie ein Hit. Schade, ich hatte wirklich gehofft Herr Zombie besinnt sich auf seine alte Stärke. Diese Platte ist aber leider nur eins, sterbend langweilig. (rg)




