
Iwrestledabearonce - It´s All Happening
Iwrestledabearonce werden seit der Veröffentlichung ihrer selbstproduzierten EP 2007 als eine der heißesten neuen Bands gehandelt. Die Band hat damit derart viel Staub aufgewirbelt, dass sie direkt einen Vertrag bei Century Media unterschrieben haben und ihr aktuelles Album von keinem geringeren als Ross Robinson (Korn, Slipknot, At The Drive-In) produziert wurde. Den Sound von Iwrestledabearonce zu beschreiben ist kein einfaches Unterfangen. Die Band schmeißt alle nur denkbaren Musikstile in einen Topf und springt scheinbar wahllos dazwischen hin und her. Hier wird beispielsweise spastischer Tech-Core, brutaler Grindcore, Jazz, Kindermusik, Techno und Pop in einen Song gebacken. Das Ergebnis ist alles andere als leicht zu verdauen, wird von der Band aber überraschend schlüssig gespielt und hat sogar so etwas wie einen Wiedererkennungswert. Bis man als Hörer jedoch soweit ist, braucht man einige Durchläufe. Den Gesang übernimmt Frontfrau Krysta Cameron, die ihrer Stimme jede denkbare Facette entlockt. Frauen als Fronterinnen von extremen Bands sind inzwischen nichts Neues mehr. Cameron bringt das aber auf ein ganz neues Level. Ob hysterisches Kreischen, brutales Grunzen, zarter Gesang, kraftvolle Röhre oder Jazzgesang, in jedem Bereich kann sie überzeugen. High-Speed Geballer und ultrabrutale Gitarrenmassaker werden urplötzlich von Jazz oder bizarren Techno Sounds unterbrochen. Wie das wirklich klingt ist schwer zu beschreiben und muss man am besten selbst anhören. Ebenso ist die Frage nach dem Gut oder Schlecht nicht pauschal zu beantworten (was ja bei Musik sowieso schon nur schwer möglich ist). Hier muss wirklich jeder seine eigene Entscheidung treffen. Einige werden die Band lieben, andere werden sie hassen. Was gesagt werden kann, ist, dass die Band absolut innovativ, eigenständig und mutig klingt. Das Album bewegt sich technisch auf höchstem Niveau und wirkt auch deutlich reifer und zielgerichteter als die pubertären Auswüchse von ähnlich gelagerten, aber nur bedingt vergleichbaren Bands wie I Set My Friends on Fire oder We Butter The Bread With Butter. Es bleibt sicherlich spannend zu sehen wie sich die Band noch weiter entwickelt. (rg)