
Strapping Young Lad - The New Black
Devin Townsend gehört, ähnlich wie z.B. Peter Tägtgren von u.a. Hypocrisy, in die Kategorie „stark Klon-verdächtig“, nur dass ich vermuten würde, dass Meister Townsend sogar noch ein paar Exemplare mehr am Laufen hat, als der umtriebige Schwede. Er hat alle bisherigen Alben von SYL mit- oder alleine produziert, singt, spielt Gitarre und nimmt seine Alben auch selbst auf. Er hat in der Vergangenheit in einer dieser Rollen u.a. auf Alben von Steve Vai, Soilwork, Frontline Assembly, Paradise Lost, Stuck Mojo, Darkes Hour, Gwar und Lamb Of God Spuren hinterlassen und es hat mich nicht wirklich überrascht, dass er einerseits manisch depressiv ist und andererseits im Oktober diesen Jahres erstmal eine Pause einlegt und sich mit seiner Frau um sein erstes Kind kümmern wird, das um diese Zeit zur Welt kommen wird. Aber zurück zu „The New Black“. Dieser Albumtitel lässt schon erahnen, was ein anderer Songtitel aber am besten auf den Punkt bringt „Far Beyond Metal“. Das was uns der Meistro hier auftischt ist meilenweit entfernt vom Debüt das hauptsächlich ein derbes, alles zerstörendes Industrial Thrash-Opus war. Mit diesem Album hat er zudem den Vertrag mit Century Media, der über fünf Alben lief, erfüllt und hat sich somit auch alle Freiheiten genommen. Viele Passagen dieses Albums sind (im Metalrahmen) wirklich überraschend, bei „Antiproduct“ gibt´s richtig derbe funky Bläser bei “Wrong Side“ später dann „ganz-großes-Kino-Streicher“ und in Bezug auf Rythmik und Riffing passiert auch so einiges. Unterm Strich lange nicht mehr so düster wie auf den Vorgängeralben, aber ein Fest für den Hörer und natürlich wieder mit der bewährten Mannschaft eingeknüppelt: Präzisionsmaschine Gene Hoglan (Ex-Death und –Dark Angel) am Schlagzeug, Byron Stroud (Fear Factory) am Bass und Gitarrist Jed Simon. (tj)