Kosmo B*tch - Red Balloon EP
Abseits vom eher zu kurz gedachten Bandnamen (so stellt das kein prüder US-Supermarkt jemals in seine Regale) hat die Stuttgarter Band alles richtig gemacht. Man mag kaum glauben, dass es sich hier um ein erstes Lebenszeichen und eine Eigenproduktion handelt – hinter den einzelnen Beteiligten steckt aber auch schon 'ne Menge Erfahrung! Aber zur Musik: Da ist es Zeit, ein lange gemiedenes und leicht verstaubtes Genre zu bemühen: New Metal, und zwar ganz wertungsfrei im Sinn von straightem, riff- und groovedominiertem Rock. Und wenn man schaut, wer von der New Metal-Welle der 90er heute noch aktiv ist, dann sind das einerseits Bands, die das Genre mitbegründet und geprägt haben und andererseits eben Bands mit herausragenden Frontern. Man stelle sich also einen rockigen Korn-Song vor, denke sich den Kerl im Schottenrock weg und das singende, isländische Eiszäpfchen Björk dazu, et voilá: Kosmo B*tch. Die vier Songs auf dieser EP sind dabei aber deutlich besser und relevanter als die letzten Veröffentlichungen von Korn und Björk. Und Frontfrau Barbara ist wirklich ein Glücksfall, beherrscht sie doch verschiedenste Stimm- und Stimmungslagen perfekt (der letzte Track „Blinded“ ist überraschend heftig) und erinnert ab und an sogar an eine der ganz großen Rocksängerinnen, nämlich an Skin von Skunk Anansie. Wer noch nicht so ganz überzeugt sein sollte, schaut sich bitte einfach den sehr gelungenen Clip zu „Fingerprints“ unter www.kosmobitch.com an. (tj)