Infight - I Heart Discopunk
Was zum Teufel ist denn Discopunk? Die Antwort geben Infight aus Freiburg. Die Band reichert ihren knarzigen Garagenrock mit reichlich 80er-Synthie und Elektrobeats an. Das hat vor dem Quartett sicherlich schon die eine oder andere Band gemacht, doch bei Infight klingt das in der Tat recht frisch und originell. Die Beats sind einerseits tanzbar und setzen sich im Ohr fest, andererseits ist der Gesamtsound kantig und verschroben genug um cool zu sein. Die Band bewegt sich oft gefährlich nahe am Kitsch-Overkill, bekommt aber immer wieder im richtigen Moment die Kurve und setzt so durchaus Akzente. Die Songs sind recht abwechslungsreich ausgefallen. Es gibt düstere Momente ebenso wie fröhliche Parts um das Tanzbein zu schwingen, schrullige Arrangements, betonte Coolness und völliges Austicken geben sich die Klinke in die Hand. Die Produktion passt perfekt zur Band, dreckiges Garagenflair wird auch hier mit Disco gepaart. Aufgenommen wurde bei Daya Recordings und das Mastering wurde von Monoposto (u.a. Tote Hosen, Mando Diao, Boss Hoss, H-Blockx) übernommen. Doch es ist nicht alles perfekt: Der oft nasale Gesang von Frontmann Shorty könnte oft sicher druckvoller und ausdrucksstärker sein. Auch würde ich mir persönlich einen etwas mutigeren Einsatz der Gitarre wünschen, die spielt nämlich oft hinter den Synthies nur die zweite Geige. Für ein Debüt ist „I Heart Discopunk“ aber ein sehr gelungenes Werk. Vor allem auch deshalb, weil die Band abseits von allen Trends ihr eigenes Ding durchzieht und etwas originelles erschafft. (rg)