
Maylene And The Sons Of Disaster - III
Seine Platten statt mit coolen Titeln einfach durchzunummerieren scheint gerade Hip zu sein. Down tun es, Billy Talent tun es und auch Maylene And The Sons Of Disaster tun es. Letztere konnten bereits mit dem Vorgänger für Aufmerksamkeit sorgen. Die Band um den ehemaligen Underoath Frontmann Dallas Taylor verband modernen Screamo mit dreckigem Südstaatenrock und hatte gar den einen oder anderen Hit im Gepäck. Mit dem neuen Album und verändertem Lineup geht man noch einen Schritt weiter und rationalisiert die Screamo Anteile zugunsten von mehr schwitzigem Rock weg. Weiterhin geht die Band insgesamt melodischer zu Werke, so dass Taylor seine Gesangsstimme stärker einsetzt. Er gibt sich allerdings sehr variabel, neben melodischem Gesang und fiesem Schreien beherrscht er auch düster beschwörende Spoken Words sowie verrauchte Rock´n Roll Vocals. Neben den erdigen, tiefer gestimmten Riffkeulen, die man in ihrer Herkunft auch in New Orleans hätte vermuten können, ist in den Songs auch ein nicht zu unterschätzender Anteil von Glam-Rock zu hören. Dieser fügt sich aber überraschend gut in den Gesamtsound ein und sorgt sicherlich für den Hitfaktor der Songs - ohne diese jedoch peinlich klingen zu lassen. Das letzte Album war insgesamt sicherlich dreckiger und rauer, hat sich aber auch nicht so im Gehörgang festgesetzt wie es dieses tut. Die Band ist in ihren dreckigen Phasen am überzeugendsten. Bei „III“ ist noch alles im grünen Bereich, jedoch sollte die Band aufpassen, ihre rauen Kanten nicht zu verlieren. (rg)