
NOFX - Coaster
NOFX feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Nach der Veröffentlichung ihrer grandiosen DVD im letzten Monat schieben die Vorzeige Punker gleich ein neues Album nach. Los geht es mit "We Called It America", einem typischen NOFX Hit. Flott, eingängig und mit ´nem coolen Text. Auch "The Quitter" ist mit seinem Rock´n Roll Feeling nicht von schlechten Eltern. Nach 25 Jahren hat es die Band einfach raus wie man Punk Rock Songs schreibt, die Charme haben und einfach funktionieren. Trotzdem stellt sich bei Coaster schnell der Bad Religion Effekt ein. Tolle Songs, die man aber irgendwie auch schon mal gehört hat. Das war zwar bei NOFX schon seit Jahren der Fall, die Band konnte sich aber immer wieder durch wirklich großartige Songs stets den Kopf aus der Schlinge ziehen. Das gelingt ihnen mit "Coaster" nicht mehr so mühelos. Denn die sind zwar allesamt cool, aber es fehlt eben das letzte Quäntchen. Doch ein NOFX Album lebt nicht von der Musik allein, die Texte spielen eine mindestens ebenso große Rolle. Hier sorgt Fat Mike einmal mehr für einige Höhepunkte. Religiöse Fanatiker, Politiker bekommen ihr Fett weg, es wird über Drogenmissbrauch berichtet und Anekdoten aus dem Punkerleben dargeboten. Letzteres beispielsweise in "Creeping Our Sara", in dem Mike von einem Treffen mit Tegan und Sara erzählt. Doch es taucht mit "My Orphan Year" ein für die Band ungewöhnlich ernster Song auf, in dem Fat Mike den Tod seiner Eltern verarbeitet. Insgesamt haben wir es mit Coaster also wieder mit einem NOFX Album zu tun, das keineswegs enttäuscht, aber sicherlich auch nicht in die Analen der Band als eines ihrer ganz großen Alben eingehen wird. (rg)