
Flaw - Endangered Species
In Deutschland konnten Flaw mit ihrem Debüt „Through The Eyes“ nicht so recht punkten. In den Staaten lief es für die Band schon um einiges besser. Touren mit bekannten Bands und ihre Teilnahme beim Ozzfest sprechen eine deutliche Sprache. Flaw bieten auf ihrem zweiten Album leicht verdaulichen New-Rock. Während der Opener „Mediacte“ noch mit heftigen Riffs und Wutausbrüchen aufwarten kann, muss man diese im weiteren Verlauf der Platte mit der Lupe suchen. Die Songs sind meistens recht ruhig und melodisch, nicht wenige haben gar balladeske Züge. Irgendwie erinnern mich Flaw an eine Charttaugliche, zahme und flache Version von Mudvayne. Hier und da fließen auch Einflüsse von Tool mit ein. Die Songs sind technisch perfekt umgesetzt und auch Sänger Chris Volz verfügt über eine sehr charismatische und gefühlvolle Stimme. Dazu kommt, dass „Endangered Species“ mit einer ziemlich fetten und transparenten Produktion aufwartet. Das alles hilft aber nicht über die Tatsache hinwegzutäuschen, dass die Songs einfach nicht so richtig zünden. Sie wirken meist kalkuliert und flach. Nur selten kommt die Band wirklich authentisch rüber. So bleibt unterm Strich zwar gut gemachter aber zu sehr massenkompatibler Stadionrock übrig den MTVIVA im Überfluss zeigt. Mich lockt die Platte nicht so recht hinter dem Ofen vor. Wenn Flaw so weiter machen gehören sie langfristig selbst zu den gefährdeten Arten. (rg)