
Loonataraxis - This Boy Is A Crying Shame
Also von "A Crying Shame" kann gar keine Rede sein, durchwachsen würd ich´s mal nennen, was die Münchner Loonataraxis hier servieren. In schlechten Momenten ist es seelenloser New Metal mit massig Korn-Input, besonders beim Gesang. In besseren Momenten kommt die bewusst freakig gehaltene Crossover-Suppe mitreißend rüber und erinnert ein ganz, ganz kleines bisschen an Mr. Bungle oder auch System Of A Down ("Running Off"). Die Produktion ist fast schon zu gut, will sagen, es kommt irgendwie kein eigentlicher Bandsound rüber, sondern es laufen viele Spuren parallel, die zusammen leider nicht unbedingt zu Masse und Klasse werden, da ist die Seele irgendwie so gar nicht eingefangen worden. Die Band hat wohl schon hier und da Wettbewerbe gewonnen und sie haben auf "This Boy Is A Crying Shame" zudem prominente Schützenhilfe in Form von Geigerin Anna und Sänger Thomas von Schandmaul erhalten, hilft aber alles nix. Ob´s an zu vielen falsch kombinierten Zutaten, der Garmethode oder den zu hoch gesteckten Zielen der Köche liegt, es mundet jedenfalls nicht recht. Manchmal meint man etwas interessantes zu schmecken, bei "Endurance" lässt sich das z.B. vielversprechend an, langsame Akustik-Gitarren-Ballade die sich melancholisch-wehmütig auf der Zunge entfaltet, aber das völlig unsensibel trampelnde Schlagzeug verhindert richtigen Genuss und später überwürzen sie dann auch noch mit zu viel Streichern. (tj)