
Undergod - Who’s your God?
Bei ihrem ersten Album „Trapped“ von 2001 hatten sie mit Scott Ross (u.a. Soundgarden, Supersuckers) ein gutes Händchen bei der Produzentenwahl bewiesen. Danach waren sie unter anderem mit Zeromancer auf Tour und deren Erik Ljunggren hatte bei den Loops und Samples des aktuellen Album seine Finger ins Spiel. Zeromancer deutet schon grob an in welcher Ecke die drei Schweizer anzusiedeln sind, mir drängen sich beim Hören aber viel eher die leider zu früh verblichenen Stabbing Westward auf, allerdings klingen Undergod um einen Zacken fieser und nicht so glattgebügelt. Zwei der Eidgenossen waren früher wohl bei Erotic Jesus aktiv, Erfahrungen hat man mittlerweile also wohl genug gesammelt. Die allermeisten Songs gehen sehr gut ins Ohr, manche haben gar fettes Hitpotential („Devil in me“, „Devotion“) und werden in den Zappelbuden der Nation durchaus auch im Vergleich neben Manson und Konsorten bestehen. Sehr gut gelungen finde ich die Integration von maschinellen Elementen (Samples, programmierte-/E-Drums) in den rockigen Gesamtsound; die Gitarren bratzen herrlich und auch das Schlagzeug batscht richtig schön durch die elf Songs, die über die volle Distanz leider ab und an etwas abfallen. Ach ja: das Anfangs-Riff von „Illumination“ ist derbe von Helmets „Meantime“-Album geklaut, aber das ist ja auch schon wieder 12 Jahre her, das kennen viele bestimmt gar nicht mehr... (tj)