
Underoath - Lost In The Sound Of Separation
Underoath sind eine Macht. Eine Institution in dem Genre und für viele der Wegbereiter in der Art von Musik, die immer wieder mit Screamo bezeichnet wird. Darüber muss man sicher keine Worte mehr verlieren und wer Gegenteiliges behauptet hat entweder die letzten Jahre verschlafen oder einfach keine Ahnung von Musik. Die Band bespielt riesige Hallen in Amerika und die Fanbase ist stärker denn je. Selbst ungläubige Menschen spricht die Christen- Kombo an. "Lost In The Sound Of Separation" wurde wie eine christliche Erscheinung erwartet und liegt nun vor. Man tut sich schwerer als sonst, zumindest erscheint es einem so. Eingängige Parts sucht man zu Beginn vergebens und (als Tip) wird erst nach einigen Hörgängen doch fündig. Experimenteller geht man zu Werke und lässt ab von Smash- Hits. Man bewandert neue Pfade und erzeugt mehrschichtige Songs, die mit viel Liebe zum Detail zu beschreiben sind. Songs, die sich erst nach einigen Hördurchgängen erschließen und zeigen, dass nicht nur die offensichtlich großartige Produktion eine nette Verpackung für langweilige Songs ist, sondern hier mit Harmonie und gleichzeitiger Härte gezeigt wird, wo man mit der Band im Jahre 2008 steht. Songs, die hymnisch getragen sind und letztendlich mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke enden. Parts, die dabei doch eingängig und simpel erscheinen, ohne das Komplexe zu verlieren. Sicher werden einige Fans Songs wie "A Boy Brushed Red...Living In" vermissen und lauthals aufschreien, dass dies das schlechteste Album der Band sei und die guten Tage definitiv vorbei sind, aber auf der anderen Seite muss man eben die andere Seite sehen, die letztendlich ein gutes Album auszeichnet: Weg vom Einheitsbrei, weg von Bands, die mittlerweile genauso klingen und hin zur Eigenständigkeit. Geschafft und dies sogar mit Bravour. Was will man mehr? (pg)