Droon - dto.
"Das Auge isst mit!", diese Weisheit haben die Münchner korrekt verarbeitet und so kommt diese CD im bei Tonträgern ungewohnten DVD-Cover, das fällt auf, setzt sich von anderen CDs schon vom Format her ab und weckt Aufmerksamkeit. Es handelt sich hier übrigens um die Nachfolgeband der beliebten Münchner Twelve after Elf, Sänger (singt jetzt bei Megaherz) und Basser wurden ausgetauscht; vielleicht hat der ein oder anderer sie ja im Vorprogramm der letzten Emil Bulls Tour gesehen... Das Artwork erinnert mich in seiner Farbgebung und Gegenstandlosigkeit etwas an "The downward Spiral" von Nine Inch Nails. Mit denen haben die fünf Songs der sechs Herren aber nichts gemein. Der zweite Song "Miro" erinnert eher an A Perfect Circle, denn auch bei Droon ist ein sehr charismatischer Sänger im Boot, auch wenn Maynard nie so heftig vorgeht wie Droons Sänger Alex der gekonnt zwischen ergreifenden Melodien und derben Scream-Attacken wechselt. Ansonsten wird Atmosphäre sehr groß geschrieben: das instrumentale Intro "Flicker" türmt in drei Minuten wunderbar dramatische Soundwände auf, man merkt, dass die Herren ihr Handwerk und ihre Instrumente beherrschen. Die Stimmungen ändern sich zwar von Song zu Song immer wieder, man kann aber sehr wohl eine bewusst mit Atmosphäre arbeitende ordnende Hand erahnen. "Nag Champa Hell" beginnt dann mit heimeligem analogem Vinyl-Knistern und einer vermeintlich launigen Gesangspassage... bis dann mächtige Smashing Pumpkins-Gitarren einfallen. Hier und da werden sehr zärtlich Gesangs-Effekte eingesetzt und das Keyboard weiß zu gefallen indem es zwar oft präsent ist, aber sich nie cheesy in den Vordergrund drängt. Der letzte Song "The Land of maybe" ist erneut ein Instrumental und so schließt sich quasi der Kreis um ein herausragend kreatives und eigenständiges Werk das definitiv Lust macht auf mehr als 5 Songs! www.droon.de (tj)




