Unheilig - Puppenspiel
Die beiden Vorgängeralben namens "Zelluloid" und "Moderne Zeiten" haben die Band innerhalb der Gothic-/Elektro-Szene etabliert und ihr eine stetig wachsende Zuhörerschar beschert. Mit dem neuen Album wird dieser Trend konsequent fortgesetzt und vor allem mit starken Songs gefüttert. Zwar wurde der Gitarrenanteil erneut gesteigert, die Songs haben aber zumeist einen durchaus poppigen Tenor, der durch die Art des "Grafen" (des Sängers) eine gewisse Dramatik bekommt; vom Härtegrad ist das streckenweise durchaus annähernd mit Ooomp! zu vergleichen. Auch der inhaltliche Rahmen wurde mit dem Thema "Puppenspiel" schlau gewählt, denn auf dieser Bühne ist alles möglich, man kann sowohl als fädenziehender Lenker über den Figuren als auch als vom Schicksal gebeutelte Person auf der Bühne agieren. Trotz vorherrschender, kühl-distanzierter Industrialatmosphäre funktionieren selbst die balladesken Tracks sehr gut, "Sei mein Licht" kriegt man kaum mehr aus dem Kopf, was aber auch an der geklauten Hookline liegt, die ich 100%ig irgendwo her kenne, mir fällt aber ums Verrecken nicht ein woher! Wenn nicht gerade allzu stupide Beats am tuckern sind hat das Album durchaus so seine Momente. (tj)




