
Alchemist - Tripsis
Satte vier Jahre hat es gedauert, bis die fünf Australier nach dem Vorgänger "Austral Alien" wieder ein Album veröffentlichen, das Warten hat sich aber auf jeden Fall gelohnt und der Titel lässt schon ahnen, was den Hörer erwartet, nämlich ein Trip sondersgleichen. Man erkennt im Gesamtsound immer wieder mal noch leicht die Death Metal-Wurzeln, alleingültige Kategorisierungen hat die Band aber längst hinter sich gelassen. Industrialfans (manches klingt ein bisschen nach alten Pitchshifter oder auch Killing Joke) werden hier ebenso fündig, wie Progfans (Voivod!) oder Postcore-Conaisseure, die sonst gerne The Mars Volta oder auch Cult Of Luna im Player haben. "Tripsis" ist bereits das sechste Album der Band und es ist erfreulich, dass eine Band, die sich einem Sound verschrieben hat, der nun wirklich keine Stadien füllt, trotzdem am Ball bleibt und konstant hochwertige Alben hervorbringt. Hier wird zwar zu keiner Zeit das Rad neu erfunden, aber es ist erstaunlich, was die Band aus der klassischen Bandbesetzung herausholt - flächige Keyboardsoundwände oder auch Samplespielereien sucht man hier vergebens! Einziges Manko ist der dauerhaft kehlige Gesang, der limitiert doch ziemlich und verschenkt einiges an Potential. Das Artwork aber rundet das Bild perfekt ab, ist interessant, irgendwie seltsam aber eben auch nicht überladen. Beruhigend, dass auch dieses Album aus dem Hause Relapse alles andere als eine Enttäuschung ist und es noch Sachen gibt, auf die man sich fast blind verlassen kann: wo Relapse draufsteht, ist was interessantes drin! (tj)