
Ankla - Steep Trails
Wenn man Bob Marlett auf den Produzentensessel bittet, dann hat man einerseits nen dicken Geldbeutel, andererseits zielt man nicht auf Tausende, dann will man eher Millionen erreichen. Der Mann hatte schon Back Sabbath, Evanescence und Halford im Studio und das aufstrebende Amilabel Bieler Bros. Hat mit Ankla offensichtlich großes vor. Bandkopf und Gitarrist Ramon Ortiz kennen manche vielleicht noch von seiner vorherigen Band Puya. Mit Ankla (spanisch für Anker) kombiniert er seine Vorliebe für extremen Metal mit seinen Latino-Wurzeln und stark vereinfacht könnte man als eine Kreuzung aus Slipknot und Ill Nino bezeichnen. Der Fünfer haut also ordentlich auf die Kacke, erinnert nicht nur einmal an die Death Metal-Vorliebe der Mucker (auf dem Bandfoto werden stolz Celtic Frost und Obituary-Shirts getragen) schafft es aber dann doch immer irgendwie noch einen Schuss Percussion zuzuschießen und erreicht somit tatsächlich eine Art eigenen Stil. In einem der stärksten Songs des Albums, "Deceit", wirkt das streckenweise gar schizophren, denn da treffen dann fast grindcoreartige Passagen auf Akustikgitarren und Groovepassagen. Dieser Tage tingelt man in den Staaten mit dem Ozzfestzirkus durch die Lande, früher teilte man sich die Bühne aber auch schon mit Acts wie Brujeira, Hatebreed und Six Feet Under. In seiner Glätte und kalkulierten Aggression/Exotik sehr amerikanisch das, könnte was Dickeres werden, die Hose ist es jedenfalls schon. (tj)