
Kamelot - Ghost Opera
An sich so gar nicht meine Baustelle, aber man ist ja offen für (fast) alles. Schon zwei Jahre nach dem Vorgänger "The Black Halo" und obwohl sie zwischendurch mit "One Cold Winters Night" noch ein Livealbum bzw. die entsprechende DVD veröffentlicht haben, sorgen die Herren mit der "Geisteroper" für Nachschub. Mir fallen hauptsächlich europäische Vertreter dieses Genre ein, insofern sind Kamelot schon rein geografisch eine Ausnahmeerscheinung. Aber auch musikalisch verstehen sie es hart an der Grenze zu fahren, aber nicht zu sehr ins Hodenkneif-Genre zu verfallen, Sänger Khan erinnert eher an Geoff Tate oder Bruce Dickinson. Auch die genretypischen Keyboards werden zärtlich eingesetzt, richtig unangenehm aufgefallen ist mir das Keyboard eigentlich nur bei einer kurzen Dudelattacke bei "Silence Of The Darkness", ansonsten gibt es munter Streicher, exotische Instrumente oder gar Orchesterparts (wie beim balladesken Anthem"). Nach dem atmosphärischen Violinenintro "Solitaire" ist "Rule The World" der erste vollwertige Song und wohl auch ein schlau gewählter Opener, denn der geht gut nach vorne los und ist schön treibend. Ein Track wie "Mourning Star" erinnert in der zweiten Albumhälfte durch den charismatischen Frauengesang dann nicht wenig an Within Temptation, ist aber sicher auch einer der stärkeren des Albums. Die Band schafft es einen eigenen Mix aus gleich drei Stilen zu spielen: Power Metal wird mit Progressive und Gothic gemischt und das ohne einzelne Fans nur eines Genres zu sehr vor den Kopof zu stoßen. Dürfte bei Genrefans also durchaus auf Gegenliebe stoßen! (tj)