
Silent Civilian - Rebirth Of The Temple (Import)
Da isser also wieder. Den Silent Civilian-Sänger Johnny Santos kennt man vielleicht von den seit seinem Ausstieg 2004 verstummten Spineshank. Die hat er seinerzeit angeblich verlassen um sich härterer Musik zu widmen - was nach dem Hören vom "wiedergeborenen Tempel", das in den Staaten bereits im Mai letzten Jahres veröffentlicht wurde, kaum plausibel klingt. Klar, streckenweise wird hier ordentlich auf die Metalcore-Kacke gehauen, man hat fleissig die Großen und Erfolgreichen der Szene studiert und sich hier und da bedient. Abwechslung ist auch geboten, es gibt immer wieder Breakdowns und vor allem melodische Einschübe von Santos, die die Scheibe recht kurzweilig halten, streckenweise aber auch arg anbiedernd in die Emo/Atreyu-Ecke schielen. Wie auch immer man das sieht, Santos kann definitiv singen/shouten und auch wenn er immer gerne die Unterschiede heraustellt, ein paar Songs wären auch auf nem Spienshank-Album gut aufgehoben gewesen. Was den Hörgenuss aber deutlich schmälert ist weniger, dass hier kaum Neues oder Eigenständiges serviert wird, richtig verleidet wird einem das Album von den absolut seelenlosen "Pflichtprogramm"-Soli des Gitarristen David De La Cruz. Hinzu kommt eine etwas unglückliche Produktion von Ex-Maschinenkopp und -Seelenfliege Logan Mader, die die arg synthetisch anmutende Bassdrum viel zu weit in der Vordergund stellt. Zudem sind 65 Minuten viel zu viel Holz für ein Metalcore-Album, das kann über die Distanz nur eindimensional werden - auch wenn da sQuartett mit akustischen Passagen wie bei "Live In The House Of The Shame" und dem fast schon jazzigen Abschlusstrack "Live Again" um Kontrast bemüht ist. Album geht ok, Santos Meisterwerk bleibt "The Height Of Calousness" mit seiner Vorgängerband. (tj)