Stone The Crow - Fitting The Pieces
Einst kometenhaft mit Debut bei einem Major aufgestiegen, hat die Band dieses Level der Massenwirkung seither nicht mehr erreicht. Die Label wurden kleiner, die Promo dort deutlich zurückgefahren und jetzt, wo die meisten die Band wohl schon in den ewigen Jagdgründen wähnten, greifen sie mit einem neuen Album übers eigene Label nochmal an. Die Wurzeln liegen nach wie vor deutlich im Grunge der 90er, auch wenn man sich redlich bemüht mittels Synthies und modern anmutenden Elementen wie verzerrtem Gesang und E-Drums im heute anzukommen. Vergleichbar mit den US-Megasellern Creed wird hier auch gerne mit nem knackigen Riff und dem folgenden Breitwand-Refrain gearbeitet, wobei letzterer gerne mal zu oft wiederholt wird und die Songs unnötigerweise auf über vier Minuten streckt. Die Band ist handwerklich sehr fit bis herausragend (Basser Tom Schenk, der das Album auch produziert und gemischt hat setzt prima Akzente), auch der Gesang ist ausdrucksstark. Selbst nach mehrmaligem Hören bleibt aber ein irgendwie hüftsteifer und eben deutscher Eindruck; es wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben, warum heimische Bands, die sich diesem Genre widmen, einfach nicht so entspannt rüberkommen wie die ganzen amerikanischen Modern Rock Bands wie meinetwegen Nickelback und wie sie alle heissen... Das Coverartwork von Timo Würz ist etwas nichtssagend, bei Bands wie beispielsweise Psychopunch hat der Mann da schon mehr überzeugt - wobei das Artwork der CD selbst und des Booklets durchaus überzeugt. Sauer stoßen mir persönlich Tracks auf, denen man überdeutlich anhört, dass es sie ohne andere Bands so wohl nie gegeben hätte. Der fünfte Song "Skin" klingt stark nach Orgy, "Them Straight" geht aufs Incubus-Konto und Filters Patenschaft lässt sich gleich bei mehreren Songs nicht verleugnen. Fans von Creed und ähnlich gelagertem eingängigen Modern Rock-Acts greifen zu. (tj)




