
The Prize Fighter Inferno - My Brothers Blood Machine
Singer/Songwriter einmal anders. Claudio Sanchez, seines Zeichens Kopf der Prog-Metal-Emo Geschichtenerzähler Coheed & Cambria wandelt auf Solopfaden. Die Songs auf seinem Debüt sind über einen Zeitraum der letzten sieben Jahre entstanden und warten mit allerlei ungewöhnlichen Elementen auf. Während einige Songs auch problemlos als Ballade auf einem Coheed & Cambria Album hätten stehen können, muten andere sehr seltsam an. Statt sich auf Gitarre und Gesang zu beschränken setzt Sanchez immer wieder elektronische Beats und Sounds ein, was den Songs mal einen recht düsteren Unterton beschert, mal einen sehr poppig-tanzbaren. Hier und da mag das dem Hörer vor den Kopf stoßen, insbesondere da einige der Sounds ihren Ursprung scheinbar in frühen japanischen Spielkonsolen haben, man gewöhnt sich aber mit zunehmender Spielzeit daran und kann dem ganzen schließlich auch was abgewinnen. Das Album ist insgesamt sehr ruhig und verträumt, verzerrte Gitarren und ausufernde progressive Gitarrenschlachten findet man keine. Die Platte hat zweifellos ihren Charme ist aber auch sicherlich alles andere als der große Wurf. Ich persönlich greife lieber zu Sanchez Hauptband. Von der entleiht sich Sanchez übrigens auch das lyrische Konzept für My Brothers Blood Machine. Wieder erzählt er eine reichlich futuristische Story die sich an die Protagonisten aus Coheed & Cambria anlehnt bzw. die Vorgeschichte erzählt. Sehr nett ist die optische Aufmachung der CD. Statt einem Booklet liegen der CD acht Tarot Karten bei auf deren Rückseite die Texte abgedruckt sind. Insgesamt ist „ My Brothers Blood Machine “ zwar einen durchaus interessante Platte, aber sicherlich kein Pflichtkauf. (rg)