
Hurt - Vol. 1
Vier Buchstaben reichen für den Bandnamen, einen Albumnamen gibt es nur in Form einer Nummerierung und das Cover kommt mit ganzen zwei Farben aus. Schlicht kommen sie daher die Amerikaner Hurt. Musikalisch ist das aber viel opulenter, bereits der Opener „Shallow“ fährt ordentlich Streicher zum deprimiert-leidenden Gesang auf – wunderschön. Es scheint so, dass es ab und an durchaus kommerziell agierende Acts gibt, die trotzdem Tiefe haben und einen mit ihren Songs berühren, wenn man sich denn darauf einlässt. Staind haben ein paar solche Songs, Cold hatten sogar gleich ein paar solcher Alben... aber Hurt werden fast immer zuerst mit Tool verglichen. Das drängt sich hier und da schon auf, es handelt sich, wenn überhaupt, dann aber um eine deutlich lockere und unverkopftere Version von Tool, die über die Jahre nicht den Song aus den Augen verloren hat. Der dritte Track „Overdose“ ist, einmal gehört, sofort unvergesslich, ein Überhit der Extraklasse. Auch herausragend: „Falls Apart“ „Unkind“ und „Cold Inside“, das stark an Live zu ihren besten Zeiten erinnert. Das einzig störende an dem Album sind die Passagen, wo sie zu prollig-hart vorgehen, stellenweise erinnert mich z.B. „Rapture“ an die tumben Disturbed. In Amerika erfreut sich die Band dieser Tage einerseits wachsendem Zuspruchs und andererseits einer ausgedehnten Tour im Vorprogramm von Alice In Chains – können die bitte auch bei uns touren? (tj)