Cradle Of Filth - Thornography
Cradle Of Filth, der Albtraum der Sittenwächter und wohl populärste der Black-Metal Szene entsprungene Band, sind mit einem neuen Album zurück. Nachdem sie für den Vorgänger „Nymphetamine“ für den Grammy nominiert wurden, sind die Erwartungen natürlich entsprechend hoch. Stagnation war noch nie das Ding der Engländer, und so ist auch auf Thornography eine Entwicklung zu hören. Die Band gibt sich noch mal eine ganze Ecke melodischer, eingängiger und vor allem rockiger als jemals zuvor. Ihren Trademarks schwört die Band um Frontvampir Dani Filth aber nicht ab. Natürlich bekommen wir wieder reichlich theatralische Keyboards, ballernde Drums, Frauengesänge sowie die ganze Bandbreite der Sangeskunst von Dani Filth (schreien, kreischen, grunzen, flüstern, beschwören) geboten. So ist beispielsweise der Opener „Dirge Inferno“ ein recht typischer COF-Nackenbrecher, während beispielsweise „Cemetary And Sundown“ oder „I Am The Thorn“ durch einen eher untypischen, rockigen Groove bestimmt werden. Die oft sehr harmonischen Melodien machen oft Iron Maiden alle Ehre. Verstärkung hinter dem Mikro hat sich die Band von Pop-Rocker Ville Vallo (HIM) bei „The Byronic Man“ geholt, was überraschend gut funktioniert. Cradle Of Filth sind mit „Thornography“ absolut am Puls der Zeit und liefert solide Kost ab. Mit einigen Fans könnte es sich die Band aufgrund der gesteigerten Eingängigkeit allerdings verscherzt haben. Insgesamt betrachtet kann „Thornography†trotz einiger sehr starker Momente nicht an frühere Höhepunkte der Band („Vempire“) anknüpfen. Deren Messlatte liegt aber zugegebenermaßen auch recht hoch. (rg)




