Planes Mistaken For Stars - Mercy
Die Band gibt´s jetzt auch schon bald zehn Jahre und sie haben schon stolze fünf Alben auf der Habenseite – trotzdem sind sie mir immer irgendwie durchgegangen, hatte vor dem Album tatsächlich noch nie nen Song von ihnen gehört. Entsprechend unvorbelastet konnte ich an das Album herangehen und ich muss sagen: ich bin begeistert! Wobei es auf jeden Fall ein „Grower“ ist, zu Anfang drückt es einen zwar schon ordentlich in den Sitz und es stellt sich auch schon beim ersten Hören Sympathie ein, richtige Perlen kristallisieren sich aber erst nach mehrmaligem Hören heraus. Gared O´Donnels kehlig-rauher, aber doch sehr ausdrucksstarker Gesang passt sehr gut zu den wuchtigen Arrangements seiner Mitstreiter und die Produktion von Matt Bayles (hat u.a. auch schon Isis und Mastodon mit dem idealen Sound ausgestattet) tut ein übriges um ein sehr intensives Hörerlebnis, das von der schieren bedrückenden Wirkung schon fast auf Augenhöhe mit Neurosis rangiert, zu garantieren. Musikalisch sind sie schwer zu greifen, ein bisschen Stoner, ein bisschen Grunge und ein Quäntchen Noise – alles dabei, aber eben auf keinen gemeinsamen Nenner zu reduzieren. Der Sänger erinnert mich an einen Bastard aus dem Grinch-Sänger und Carl McCoy von Fields Of The Nephilim. Der Denver-Vierer war in der Vergangenheit bereits mit Bands wie Dillinger Escape Plan, Thursday, Hot Water Music und The Ataris unterwegs – was nur nochmal unterstreichen soll, wie wenig die Band einer Szenen zugeordnet werden kann. Große, sehr intensive und facettenreiche Band, für mich auf jeden Fall eine der Entdeckungen des Jahres! (tj)




