
Cactus - V
Als die Geschichte dieser Band 1970 begann, bezeichneten sie sich selbst als die amerikanischen Led Zeppelin und wenn ich mir das so anhöre, kann ich da nur bedingt zustimmen. Ok, es ist auch nicht mehr 1970 und die Band hat sich seither bestimmt verändert, aber da ist doch auch ein ordentliches Schippchen Blues drin, den ich in dieser Deutlichkeit bei Led Zeppelin nicht auf der Liste habe. Das unterstreicht dann auch direkt der Opener „Doing Time“ samt ausgiebigen Mundharmonika-Parts (und ich will da jetzt kein Gemecker hören, Mundharmonika geht gar nicht oder so, Hausaufgaben machen, Unsane hören!). Ein Song wie „Hi In The City“ klingt dann aber tatsächlich sehr nach Plant & Co.. Beim Namen des Drummers klingelts irgendwie dezent, Carmine Appice hab ich irgendwo schon mal gehört... Die 14 Songs zocken launig vor sich hin, „The Groover“ oder weiter hinten im Album „Shine“ stechen heraus und machen Spaß, ist aber unterm Strich kaum was für die Helldriver-Zielgruppe – höchstens als Anregung was man Vaddern zur nächsten Grillsession mitbringen kann, nach ein paar Bier und ordentlich (Tofu-)Würstchen läuft das Album bestimmt gut mit. (tj)