Bif Naked ist wieder da, die kanadische Rock-Röhre, deren Optik so völlig ihrem angeblichen Lebensstil widerspricht – sie sieht ja schon so eher nach verruchter Party-Göre mit Tattoo-Vorliebe aus, ist aber angeblich Veganerin und völlig sportsüchtig. Auf ihrem neuen Album versammelt sie die Creme de la Creme der fünfzig Songs, die sie so über die letzten Jahre geschrieben hat. Die 14 Songs sind durch die Bank sehr eingängig, rocken auch ordentlich und könnten so allesamt im Radio laufen. Das Problem ist, dass man das alles irgendwie schon gehört hat, No Doubt, Avril Lavigne, Pink, Die Happy und Guano Apes könnten jeden einzelnen der Songs dieses Albums unbemerkt auf ihren eigenen Werken unterbringen und keinem würde etwas auffallen. Mit Ausnahme zweier Songs hat sie auch alle Songs (mit)geschrieben, einerseits die erste Singleauskopplung „Let Down“ und andererseits die Metallica-Coverversion. Von „Nothing Else Matters“. Und wie wirds laufen? Die CD wird verkaufen, einfach weil die Lady sich auch optisch gut bzw. offenherzig präsentiert (siehe das Cover auf dem sie im BH und einem gürtelbreiten Mini posiert) und an sich glaubt und viel rödelt. (tj)