Cannon sind aus Hannover, und woran denken wir, wenn wir an Hannover denken? Ja, klar, Expo 2000, aber natürlich auch an Klaus und die Kappenboys, die Scorpions! Prinzipiell die richtige Baustelle, deutscher Hard Rock, hier allerdings mit etwas mehr Schmackes dargeboten und über weite Strecken eher an Accept erinnernd. Die Band gründete sich sage und schreibe 1986, und – mit Verlaub, dementsprechend sehen die Bandfotos dann auch aus! Einzig neu dazu gekommen ist Drummer Mats Toralf. Von straighten Rockern wie etwa „Stand Up And Fight“ bis hin zu gefühlvollen Balladen a la „Tears In Your Eyes“ ist hier alles vertreten, das Material wirkt allerdings, als wäre es 20 Jahre im Eisschrank gelegen, denn hier werden quasi nur Hits der 80er, der 80er und – Überraschung! – der 80er gespielt. Nicht schlecht wohlgemerkt, klingt alles amtlich und hat auch Wiedererkennungswert, erinnert mich ganz derbe an Ghettoblaster-Abende an irgendwelchen Lagerfeuern, in denen wir Jungspunde damals hauptsächlich Twisted Sister, Quiet Riot, Accept, Scorpions & Co. gehört haben. Cover und Bandfotos hätten eigentlich Punktabzug geben müssen, aber drücken wir mal nostalgisch ein Auge zu. (tj)