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H: Hi Jeff! Erzähl uns doch zum Anfang, wo Du Dich gerade befindest und was Haste gerade so machen...

J: Im Moment bin ich gerade zu Hause. Wir sind gestern Nacht von ner Tour heimgekommen und bereiten uns jetzt schon wieder darauf vor in fünf Tagen wieder auf Tour zu gehen.

H: Ihr seid doch bestimmt sehr glücklich mit den Reviews und Reaktionen auf ?The Mercury Lift?. Ich hab ausschließlich sehr positive Kritiken gelesen... Wo siehst Du die Unterschiede zu Euren früheren Alben?

J: Ja klar, ich bin auch sehr zufrieden mit den Presse-Reaktionen. Die allermeisten waren zwar schockiert, dass wir mehr (richtigen) Gesang integriert haben, schätzen das Album aber in der Gänze. Unser erstes Album ?Pursuit? war hauptsächlich Metalcore. "When Reason Sleeps" war dann die zweite Platte, da haben wir angefangen mehr Melodie in die Songs zu integrieren. Bei "Mercury Lift" würde ich den Melodie-Anteil etwa so bei 70% ansetzen, die restlichen 30% sind eher heavy.

H: Die Veränderungen in Eurem Sound, waren die ne natürliche Entwicklung, oder habt Ihr, warum auch immer, beschlossen bewußt etwas zu verändern?

J: Es war einfach eine natürliche Weiterentwicklung für uns. Wir schreiben und nehmen als Band nur auf, was wir zu einer bestimmten Zeit empfinden. Wir sagen nie ?Ok, lasst uns mal ne harte Platte aufnehmen!? oder ?Wir nehmen jetzt ein Album mit ausschließlich radiotauglichen Sachen auf?. Es kommt wies kommt.

H: Ihr seid zu sechst in der Band, steuert da jeder was zum Songwriting bei und wenn ja, ist das nicht recht schwierig die Ideen und Egos von sechs Leuten zu vereinen?

J: Das ist schon recht schwierig, denn wir tragen tatsächlich alle aktiv zu den Songs bei. Das kann dann manchmal schon recht chaotisch werden, wenn Du Ideen von fünf verschiedenen Leuten unter einen Hut bekommen willst. Wir gehen auch mit der Einstellung ins Studio, dass die Songs in der Gänze das Album später ausmachen und nehmen keine 20 Tracks auf, aus denen wir dann später die elf oder zwölf besten aussuchen.

H: Euer letztes Album "When reason sleeps" wurde auch in Europa veröffentlicht, soweit ich weiß, wart Ihr aber bei uns nicht auf Tour um das Album live zu promoten, woran lags?

J: Meines Wissens lag das alles an finanziellen Aspekten. Ich erinnere mich an mindestens zwei Mal in denen wir versucht haben etwas auf die Beine zu stellen, beide Male scheiterte es am Geld. Leider ist es eben recht teuer für eine Band über den großen Teich zu kommen. Wir haben aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es bald mal mit ner Tour bei Euch klappt!

H: Was mir auch besonders gut an Eurem aktuellen Album gefällt, ist das Cover- und Booklet-Artwork. Kannst Du uns da etwas mehr dazu verraten?

J: Das Album sollte ein übergreifendes Thema und Gefühl vermitteln: unsere Heimatstadt Alabama. All die Bilder wurden von Freunden an eher unkonventionellen Orten in Birmingham, Alabama und der Umgebung gemacht.

H: Beim Song "A God reclaims his throne" ist der Lamb of God Sänger D. Randall Blythe zu hören. Seid Ihr mit ihm und seiner Band befreundet oder wie kam es zur Zusammenarbeit?

J: Tatsächlich wurde uns Randy von seiner Freundin vorgestellt, die ein großer Haste-Fan ist. Wir haben früher schon ab und an gemeinsam Konzerte mit Lamb of God gespielt. Als er dann mitbekommen hat, dass wir den einen oder anderen Gast-Sänger fürs Album integrieren möchten, war er sehr daran interessiert dabei zu sein. Er kam also im Studio vorbei und hat bei ?God reclaims? einfach nur alles zerstört, wir hätten gar nicht glücklicher sein können...

H: Ihr spielt demnächst auch einen gemeinsamen Gig mit Ill Nino, Spineshank und 40 Below Summer. Die Bands zählen allgemein zum New-Metal-Lager, was haltet Ihr denn von New-Metal?

J: Für uns sind diese ganzen Bezeichnungen New Metal, Old Metal und was auch immer nur Kategorisierungen ohne viel Bedeutung... Viele Leute halten die Deftones ja auch für ne New-Metal Combo, wobei die da eher nur so mit rein geraten sind. Bei New-Metal ist das wie bei den anderen Genres auch, es gibt gute Bands, großartige Bands und auch grottenschlechte Bands. Uns geht?s da ja genauso, wir werden einerseits als Hardcore oder Metalcore bezeichnet und wir sind definitiv weder noch. Wir wollen vor allem viel spielen, Punkt, aus! Als wir also das Angebot zu dem Gig bekommen haben, haben wir dankend angenommen.

H: Was steckt hinter dem Albumtitel?

J: Im übertragenen, metaphorischen Sinne steht es für Kaff und zwar als Ganzes für Birmingham, Alabama. Wenn man Quecksilber teilt, dann verbindet es sich in kürzester Zeit wieder. Das beschreibt in etwa auch die Leute hier bei uns.

H: Ihr verbindet in Eurer Musik verschiedenen Extreme, spiegelt das auch Eure unterschiedlichen Persönlichkeiten und/oder Stimmungen wieder? Habt Ihr innerhalb der Band stark unterschiedliche Interessen?

J: Ich würd sagen, dass wir uns in der Band alle recht ähnlich sind. Wir sind nun über acht Jahre, manche sogar noch länger, beisammen. Der einzige Unterschied wäre dann in den musikalischen Vorlieben zu finden. Wir haben zwar alle Bands auf die wir uns einigen können, der eine mag dann aber vielleicht nur Metal, der andere eher Indie Rock oder Rockabilly und so weiter.

H: Ihr habt auch ein paar Hardcore-Elemente, ist das irgendwie so der gemeinsame Nenner und Ursprung und hört Ihr heute auch noch viel Hardcore?

J: Wir waren alle irgendwann mal sehr Hardcore-begeistert. Das sind dann auch hauptsächlich die Bands, auf die ich in der vorigen Frage angespielt habe und die wir alle gemeinsam schätzen. Ganz ehrlich gesagt ist es einfach sehr cool solche Sachen zu spielen, andererseits, denke ich, machen eben andere Sachen ähnlich viel Spaß...

H: Was sind denn dann so die Bands, die Ihr alle cool findet und die vielleicht auch ein Einfluß für Euch als Band waren?

J: Beeinflusst hat uns so einiges, u.a. Sachen wie Snapcase, Sparkmarker, Radiohead, Coldplay, Tool, Rush, Jeff Buckley um nur einen kleinen Teil zu nennen. Unser Geschmack reicht von Schwedenmetal zu Old School Country und allem was dazwischen liegt.

H: Kennst Du eigentlich irgendwelche Bands aus Deutschland?

J: Sind Rammstein nicht aus Deutschland? Wenn ja, dann ja!

H: Zum Abschluss die Frage nach der Labelsituation. Century Media haben ja ein recht breites Spektrum an Bands, fühlt Ihr Euch dort gut aufgehoben und seid Ihr zufrieden mit Ihrer Arbeit?

J: Tja, wir sind wohl eine der Bands bei Ihnen, die irgendwie schon, irgendwie aber auch nicht so recht in ihren Roster passen. Ist natürlich nicht ganz so einfach für sie ein ausgewogenes Maß an Metal, Core etc. im Angebot zu haben und auch entsprechend viele Hörer/Käufer dafür zu finden damit sich das alles auch rechnet. Wenn sie sich nur auf eine der Gruppen konzentrieren würden, dann würde das wohl auch nicht funktionieren und somit sinds dann meist die Leute, die sich für viele verschiedene Genres begeistern können ,die auch Alben wie ?The Mercury Lift? gut finden. Alles in allem sind wir also wohl gut aufgehoben.

Das Interview wurde von Thomas Jentsch geführt.

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Review: The Mercury Lift, 2003 (rg)
Review: The Mercury Lift, 2003 (tj)