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As I Lay Dying haben sich in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten Metalcore Band entwickelt. Ende August erscheint ihr neues Album „An Ocean Between Us“ und die Band hat es wieder geschafft sich selbst zu toppen. Ich unterhielt mich telefonisch mit Gitarrist Phil Sgrosso über das neue Album und wie es sich als christliche Band in der unchristlichen Metalwelt lebt.

Hattet ihr eine Konkrete Vorstellung von dem neuen Album bevor ihr es geschrieben habt?

Wir wollten ein abwechslungsreiches Album machen und von den eher einfachen Strophe/Refrain Strukturen wegkommen, die unser letztes Album noch hatte.  Das Album sollte mehr Tiefe bekommen aber trotzdem sehr heavy sein.  Wir wollten mehr unterschiedliche Elemente hinzufügen.  Wir wollten einfach nicht dasselbe Album wie „Shadows Are Security“ schreiben. Ich mag es nicht wenn Bands immer wieder dasselbe Album machen. Warum sollte ich ein zweites Album von solch einer Band kaufen wenn es genau gleich klingt. Man muss ja nicht gleich seinen Stil verlassen. Man kann neue Elemente hinzufügen was den Sound viel interessanter macht.  Wir wurden auch nicht von denselben Bands beeinflusst wie noch auf Shadows.

Wovon wurdet ihr denn beeinflusst?

Meine Lieblingsband ist Muse. Wir klingen zwar kein bisschen wie sie, aber ihr letztes Album hat mich stark beeinflusst. Jeder Song klingt anders als der davor und hat ein anderes Feeling. Ich fand es sehr cool wie sie das gemacht haben. Wir wollten einfach nicht das machen was von uns erwartet wurde. Wir haben das geschrieben was wir selbst hören wollten. Das ist die Musik auf die wir stehen. Wir wollten nicht so viele Songs mit den typischen Breakdowns mehr haben. Das gehört natürlich dazu, aber nicht mehr so viele.  

Was ist der größte Unterschied zwischen dem neuen Album und dem letzten?

Wir haben uns als Musiker weiter entwickelt. Tims Vocals, Jordans Drums, Nicks Solos und ich selbst als Rhythmusgitarrist sind seit dem letzten Album deutlich gewachsen. Der klare Gesang ist viel stärker. Alles hat sich verbessert und ist reifer geworden.

Habt ihr euch nach dem Erfolg von Shadows unter Druck gesetzt gefühlt?

Ja. Bevor wir mit dem Schreiben angefangen haben gab es diesen Druck, dass wir ein besseres Album als das letzte schreiben wollten. Zu Beginn war mein Selbstvertrauen was das anging nicht besonders groß. Wir haben einfach weiter gemacht zu schrieben und die Songs wuchsen immer weiter. Es hat dann ganz gut geklappt.

Also ihr Shadows geschrieben habt war das Line-Up noch sehr neu. Jetzt ist die Band stabiler. Wie hat sich das auf das Songwriting ausgewirkt?

Ja. Bei Shadows haben hauptsächlich Tim und Ich die Songs geschrieben und arrangiert. Nick fügte ebenfalls hier und da seine Ideen hinzu. Das Problem war aber, dass wir keine Drummer sind. Wir hatten zwar Ideen was den Rhythmus anging aber nicht was die Feinheiten anging. Das kann man dem Album auch anhören. Bei dem neuen Album war es anders. Wir probten fünfmal die Woche zusammen und jeder konnte sich auf das konzentrieren was der andere macht. Das hat den Songs wesentlich mehr Tiefe verleihen.

Es gibt auf dem Album wesentlich mehr melodischen Gesang. Singt Tim diese Parts?

Tim singt nur bei zwei Songs auf dem Album. Dem ersten und letzten.

Wer singt die anderen?

Das ist Josh unser neuer Bassist.

Wie glaubst du werden die Fans auf die vielen Gesangsparts reagieren?

Du hast zwar Recht, dass es mehr Gesang auf dem Album gibt. Aber es ist nicht unbedingt typischer Pop Gesang. Keiner der Songs hat einen Mainstream Touch. Darum kann ich nichts Falsches daran erkennen melodischen Gesang zu verwenden. Das lässt den Sound größer klingen.  Ich glaube, dass die Fans es mögen werden. Die Melodien sind sehr stark. Es gibt eigentlich keinen Grund den Gesang nicht zu mögen.

Warum habt ihr euch entschlossen mit einem Produzenten zu arbeiten?

An dem Punkt in unserer Kariere erschien es uns einfach als das Richtige eine Meinung von Außerhalb hinzu zu ziehen.  Wir wollten aber eine echte Persönlichkeit haben die uns ihr Ohr leiht. Adam war da genau der Richtige. Er kann einfach alles Gitarre, Bass oder Gesang. Er ist perfekt. Außerdem sind wir gut mit ihm befreundet. Es war also ein sehr gutes Arbeitsumfeld. Adam hat uns wirklich sehr geholfen die schwächeren Parts in unseren Songs auszubügeln und sie wesentlich zu verbessern.

Ihr habt einen neuen Bassisten. Warum hat Clint die Band verlassen?

Clint hat beschlossen zu heiraten und wollte wieder auf die Schule gehen. Er war der älteste in der Band und der Meinung, dass es Zeit ist für ihn mit seinem Leben weiter zu machen. Er war nie so leidenschaftlich gegenüber der Band wie wir. Das war schon einige Zeit spürbar und hatte natürlich Auswirkungen auf unsere Entwicklung aber auch auf unsere persönliche Beziehung. Es war einfach an der Zeit. Es hat für alle etwas Positives. Wir sind jetzt wieder besser mit ihm befreundet und er ist auch glücklich. Es war also eine gute Sache.

Ihr seid ja als christliche Band bekannt. Bezeichnet ihr euch selbst als christliche Band?

Na ja, wir sind Christen und wir sind in einer Band. Ich mag es aber eigentlich nicht in eine Schublade gesteckt zu werden. Wir sind einfach diese fünf Typen, sonst nichts. Mir ist das im Grunde egal. Ich mag diese Bezeichnung christliche Metalband nicht besonders. Es  gibt Leute die uns ablehnen weil wir Christen sind, dabei kennen sie uns gar nicht. Das ärgert mich.

Welchen Einfluss hat es auf eure Arbeit als Band Christ zu sein?

Da wir alle Christen sind und nach denselben Moralvorstellungen handeln ist es eigentlich sehr einfach zusammen zu arbeiten. Wir haben etwas gemeinsam. Wir sind alle sehr bodenständig und machen keine verrückten Partys. Auf Tour hat unsere Christlichkeit also kaum Auswirkungen.

Entgegnen euch in der Metal-Welt viele Vorurteile?

Ja, das kommt durchaus vor. Viele Leute finden die Vorstellung einer christlichen Metal oder gar Death-Metal Band einfach falsch. Oft hassen uns die Leute für das was wir glauben. Das ist beschissen. Wir urteilen über niemanden aufgrund seines Glaubens. Es ist völlig egal an was du glaubst. Wir sind immer zu jedem freundlich. Es gibt Leute die kennen mich nicht, kennen nicht mal meinen Namen aber wissen dass ich Christ in und hassen mich deshalb. Aber um ehrlich zu sein macht mir das nicht all zu viel aus.  Wir wissen wer wir sind und wir ziehen unser Ding durch. Nichts kann uns stoppen.

Ihr scheint nicht besonders wählerisch zu sein was euer Tourpartner angeht. Das ist recht untypisch für eine christliche Band.

Ich mag die Vielfalt im Genre. Jeder soll seine Ansichten ausdrücken dürfen. Warum sollte man andere daran hindern. Wir sind inzwischen mit einigen wirklich unchristlichen Bands sehr gut befreundet. Die meisten Bands sind keineswegs so böse wie ihr Image glauben macht. Sie sind genauso auf dem Boden geblieben wie wir und wir verstehen uns auf einem menschlichen Level sehr gut. Es ist für uns kein Problem vor einem unchristlichen Publikum zu spielen.

Habt ihr schon mal eine Tour abgelehnt aufgrund eures Glaubens?

Nein, nicht aus christlichen Gründen. Slayer wollten uns mal mit auf ihre Unholy Alliance Tour mitnehmen. Das klang für uns natürlich seltsam. Wir passten da nicht wirklich rein. Wir haben die Tour nicht gespielt, allerdings einfach deshalb weil wir andere Verpflichtungen hatten und es organisatorisch einfach nicht hinbekommen haben. Es wäre sicher lustig gewesen wenn wir die Tour gespielt hätten. Ich weiß nicht sicher ob wir die Tour gemacht hätten, aufgrund des Titels. Aber ich glaube eigentlich schon, da wir große Fans von Slayer sind.

Ihr habt kürzlich in Europa gespielt. Wie gefällt euch Europa?

Wir waren jetzt schon ein paarmal in Europa. Dieses Mal war allerdings das erste Mal, dass wir uns einen Bus leisten können. Das ist natürlich teuer, aber eine Tour in einem Van in Europa ist sehr anstrengend. In dem Bus war es aber großartig. Die Festivals waren wirklich toll und wir konnten sehr viele coole Bands sehen und mit ihnen abhängen. Ich habe zum ersten mal Amon Amarth gesehen von denen ich ein großer Fan bin.

Was sind deine persönlichen Ziele mit der Band?

Ich möchte eine Kariere daraus machen können. Die Band wird es nicht für immer geben und ich will auch danach mit Musik zu tun haben. Vielleicht als Produzent oder Promoter. Die Band hat mir einen Einstieg in die Musikwelt ermöglicht. Das ist eine tolle Sache.

Was an der Musikindustrie kotzt dich total an?

Wenn Bands sich untereinander streiten und das in der Öffentlichkeit austragen. Wie der Streit zwischen Marrilyn Manson und My Chemical Romance. Marrilyn Manson behauptet sie hätten ihn kopiert. Wen juckt das und wie kommt er darauf diese Anschuldigung zu erheben? Das ist total unnötig. Ich hasse es wenn sich Band nicht verstehen. Das ist total dämlich.

Hast du noch letzte Worte?

Wir werden im September wieder in Europa sein und unsere neue CD kommt am 23.August raus. Checkt es ab.

Rolf Gehring

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Download: The Darkes Nights, Video
Download: The Sound Of Truth, Video
Download: Through Struggle, Video
Interview: Interview mit Sänger Sänger Tim Lambesis (2005)
Review: Shadows Are Security, 2005 (rg)
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