. .
  • Darkest Hour

    Bilder/slide/darkestHour2014_slide.jpg

    Mit ihrem selbstbetitelten Album gehen Darkest Hour neue musikalische Wege. Die Scheibe ist sicherlich eine der interessantesten der ... more

    Darkest Hour
  • Mantar

    Bilder/slide/mantar_slide.jpg

    Mantar sind das erste deutsche Signing von Svart Records. Ihr Debüt „Death By Burning“ ist in der Szene eingeschlagen ... more

    Mantar
  • Beastmilk

    Bilder/slide/beastmilkslide.jpg

    Mit ihrem Album „Climax“ haben die Finnen von Beastmilk eine echte Überraschung vorgelegt. Von null auf wow sozusagen. ... more

    Beastmilk
  • Sahg

    Bilder/slide/sahg_slide.jpg

    Die Norweger von Sahg haben mit ihrem vierten Album “Delusions Of Grandeur” ein rundum starkes Werk in Sachen Prog-Metal ... more

    Sahg
  • Dave Hause

    Bilder/slide/DaveHauseSlide.jpg

    Dave Hause Dave Hause ist derzeit in aller Munde. Der Ex-Frontmann von The Loved Ones hat sich in den letzten ... more

    Dave Hause

 

Interview mit Sänger Jim Hesketh / Champion am 22.12.2004

Lass uns mal gemeinsam das Jahr 2004 anschauen: zweimal in Europa auf Tour mit Comeback Kid, US -Tour mit Comeback Kid, Australien direkt nach 4 Wochen Europatour und jetzt zuhause. Es schaut so aus, als wäre 2004 ein erfolgreiches Jahr für Champion gewesen. Wie fühlt sich das an? Welche Eindrücke nimmst Du mit?

Ja, es war ein Jahr, in dem viel los war. Nachdem wir unser neues Album „Promises Kept“ aufgenommen haben, beschlossen wir die Band Vollzeit zu machen. Das hat Spaß gemacht. Europa war einfach nur fantastisch, genauso wie Australien. Eine der besten Zeiten, die ich in meinem Leben hatte. Ich habe so viele gute Menschen kennen gelernt und so viele Freundschaften geschlossen. Wir waren an Orten, von denen ich niemals gedacht hätte, dass ich da mal hinkommen würde. Es war ein großartiges Jahr und hinterlässt ein großartiges Gefühl. Es wird hoffentlich 2005 so weitergehen. Wir planen, wieder nach Europa zurück zu kommen, ein paar US -Tourneen zu machen, nach Japan zu gehen und hoffentlich wieder zurück nach Australien zu gehen.

Hattest Du einen festen Job Anfang 2004? Kannst Du jetzt von Musik leben?

Ich hatte am Anfang einen Job, aber wir alle mussten unsere Jobs kündigen. Jetzt können wir gerade so von der Band leben. Wir alle haben Geld angespart, und wir müssen ganz schön oft etwas davon nehmen, aber es geht schon. Auf jeden Fall hat jeder von uns Schulden, aber das ist Hardcore. Man kann nicht wirklich ein Luxusleben damit leben. Wenn wir reich werden wollten, würden wir andere Musik machen. Oder überhaupt nicht spielen. Es ist ein kleines Opfer, das wir bezahlen, um das tun zu können.

Ich verstehe. Lass uns weiter über Euer Touren in 2004 reden.

Sicher.

Hat Dir Europa gefallen? Was war das Beste an Europa? Was hat Dir im Vergleich zu den Staaten hier gefehlt?

Europa ist beeindruckend. Die Tatsache, dass wir innerhalb kürzester Zeit zweimal hierher kamen, und die Shows nur besser geworden sind, haben es wert gemacht. Ich vermisse meine Freunde in den Staaten. Aber ich liebe auch meine neuen Freunde in Europa. Ich weiß nicht, es ist schwer zu vergleichen, denn alles ist jetzt Teil eines Ganzen in meinem Kopf und auf Tour gehen ist auf Tour gehen. Jetzt habe ich Freunde in den Staaten und Freunde in Europa und Konzerte sind überall gut, verstehst Du? Und ich weiß nicht - ich liebe alles.

Ist die Welt jetzt viel kleiner für dich geworden?

Ja, es ist jetzt alles ein Ding für mich.

Was war das witzigste und peinlichste Ereignis auf Tour?

Hmmm. Der Pass unseres Roadies Kyle wurde in Amsterdam gestohlen. Das war ziemlich beschissen, denn er musste zur Botschaft gehen und einen neuen Pass beantragen. Obendrein wurde er noch mit einem Messer bedroht und hat fast seinen Flug nach Hause verpasst. Totales Pech für diesen Typen.

Jetzt lass uns mal über Euer erstes Album reden: “Promises Kept”. Hast Du erwartet, dass es den Hardcorekids so gut gefällt? Wer schreibt die Songs?

Die Band schreibt die Songs gemeinsam. Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte, aber es war das erste Ding, das wir gemacht haben, bei dem ich voll und ganz bei der Sache war. Es ist so: ich mochte schon das Zeug, das wir davor gemacht haben, aber jetzt bin ich der alten Songs so überdrüssig. Ich denke, es geht jeder Band so. Es fühlt sich einfach gut an, neue Sachen zu spielen, und zu sehen, dass es anderen Leuten gefällt.

Wer schreibt die Texte? Die Songs sind alle sehr persönlich. Wollt ihr Euch mit bestimmten Themen auseinandersetzen oder schreibt ihr einfach, was Euch so in Kopf kommt?

Normalerweise schreiben wir gemeinsam. Verschiedene Jungs in der Band haben unterschiedliche Ideen für die Songs. Jeder Song handelt von einer bestimmten Situation oder einem bestimmten Gefühl, aber es ist im Allgemeinen unbestimmt genug, um es auf andere Situationen anwenden zu können. Wenn jemand mit dem, was wir geschrieben haben, etwas verbinden kann, dann haben wir das erreicht, was wir damit erreichen wollten.

Lass uns über den Song “Failure” reden.

Sicher.

Als ich den Text gelesen habe musste ich an die Themen „Vater“ und „Eltern” denken. Geht es um diese Themen in dem Song?

Ja, genau. Ich habe diesen Song geschrieben, weil mein Vater mich nie unterstützt hat bei dem, was ich mit der Band gemacht habe. Er hat zu mir immer gesagt, ich soll einen richtigen Job machen, und hat auf mich herabgesehen. Bis vor ungefähr 6 Monaten (nachdem der Song aufgenommen wurde), ist er nicht einmal gekommen, um uns spielen zu sehen. Seit wir dieses Album veröffentlicht haben und quer durch die Welt gereist sind, unterstützt er das ganze viel mehr.

Du singst in dem Song „Failure“: „...auf der Suche nach Akzeptanz und Schutz vor dem Regen ...". Denkst Du, es war wegen der „Suche nach Akzeptanz”, dass Du in Berührung mit Hardcore gekommen bist? Wie bist Du aufgewachsen?

Es war wirklich so, dass während meiner Teenagerjahre meine Eltern nicht wirklich für mich da waren. Sie haben niemals etwas unterstützt, das ich gemacht habe. Sie haben mich nie bestraft. Sie waren sogar nie zuhause. Ich bin viel alleine aufgewachsen. Mir hat es nicht gefallen, wie es in der Schule zuging. Ich kam zu einer Gruppe von Skaterkids, was dazu geführt hat, dass ich Punk und Hardcore für mich entdeckt habe. Ich bin schon sehr früh in Berührung mit Drogen und Alkohol gekommen und schließlich durch Straightedge dem Ganzen entkommen. Hardcore war für mich wie meine Familie. Es war ein Ort, an dem ich mich zuhause gefühlt habe, wenn ich das Gefühl nicht schon woanders bekommen konnte, besonders nicht von meiner Familie. Versteh` mich nicht falsch, ich liebe meine Familie, mehr als alles andere. Wenn ich was gelernt habe, dann wie meine Kinder aufwachsen sollen.

“Hardcore war so was wie eine Familie”. Was war es genau, dass Dir das Gefühl von Familie gab?

Mit anderen Jugendlichen zusammen sein, die sich genauso gefühlt haben wie ich. Andere Jugendliche, die nicht zu den Normalos gepasst haben. Andere, die ähnliche Probleme hatten wie ich.

Und Straightedge hat Dir dabei geholfen mit Deinem Leben besser zurecht zukommen? Oder wie soll ich das verstehen?

Ich wusste, dass ich mit den Drogen und Alkohol aufhören muss. Es hat mein Leben durcheinander gebracht. Es hat mich beherrscht und das war alles, was es getan hat. Es gab einen Zeitpunkt, an dem ich nicht mehr in die Schule gegangen bin und ich nicht einmal mehr wirklich das Haus verlassen habe. Ich war high oder 24 Stunden am Stück betrunken. Ich konnte es nicht kontrollieren und ich musste etwas machen. Straightedge hält diesen Zustand bei mir nicht aufrecht, es ist ein Ergebnis davon, dass ich so etwas wie zuvor nicht mehr machen möchte. Straightedge bewahrt mich nicht davor. Ich muss so sein, um zu überleben.

Was hat Dir Kraft gegeben, um mit Drogen und Alkohol aufzuhören?

Ich bin tatsächlich für einein halb Monate zu einem Drogenberatungszentrum gegangen. Ich bekam eine Menge Beratung und ich bin sogar über ein Jahr zu den Anonymen Alkoholikern gegangen.

Also hast Du gut für Dich gesorgt. Haben Dir Freunde dabei geholfen?

Ich hatte Freunde, die am Anfang nach mir geschaut haben. Das waren alles Straightedge Kids.

Es ist fantastisch so gute Freunde zu haben. Was verbindest Du mit Straightedge? Ich habe ja gesehen, das bei Euch jeder in der Band Straightedge ist. Deshalb musste ja jetzt diese Frage kommen!

Was meinst Du?

Was verbindest Du mit Straightedge?

Nicht rauchen, nicht trinken und keine Drogen konsumieren. Ist es das, was Du hören wolltest?

Nein.

Ich verstehe Dich nicht.

Ich möchte wissen, was es für Dich ist... Deine persönliche Definition.

Ich habe sie Dir gerade gegeben. Es ist meine Verpflichtung, nicht zu trinken, nicht zu rauchen und keine Drogen zu konsumieren, obwohl ich in der Punk- und Hardcoreszene involviert bin.

Okay, lass uns das Thema wechseln. Champion ist wirklich eine positive Band. Wenn man sie live erlebt: da gibt es „Singalongs“ , „Stagediving“...bei allen Konzerten von Euch, auf denen ich war, herrschte eine warme Atmosphäre. War das schon immer so? Und was war das brutalste, was Du bisher auf einem Konzert erlebt hast, wenn überhaupt? Wie hast Du Dich gefühlt?

Es gab nur einmal eine Schlägerei auf einem unserer Konzerte und das ist schon sehr lange her. Ich denke wir versprühen genug positive Energie, welche die Leute daran erinnert, um was es bei Hardcore geht. Es erinnert die Leute daran, dass Kämpfen und Gewalt einfach nur die Szene zerstören, an der wir so hart gearbeitet haben, um sie aufzubauen.

Was ist auf diesem Konzert passiert?

Einer von meinen Freunden ist beim Stagediven auf einen anderen meiner Freunde gesprungen. Er war Skinhead und alle seiner Skinheadfreunde sind wütend geworden. Beide waren meine Freunde, aber es waren zwei verschiedene Gruppen von Menschen, die sich nicht kannten. Ich musste das Konzert beenden und dazwischen gehen. Das Ende war dann gut.

Du sagtest, dass „Prügeleien und Gewalt nichts anderes machen, als die Szene zu zerstören“…was sagst Du zu der Entwicklung, die gerade in der Hardcoreszene vor sich geht - ich nenne das persönlich die “Hass- Schiene”, denn man kann vermehrt Prügeleien auf Konzerten sehen, Bandtexte, die sich vermehrt mit den Themen „Hass“ und „Wut“ auseinandersetzen. Sehe das nur ich so, oder was denkst Du?

Nun, im Hardcore geht es viel darum, mit Hass und Wut umzugehen. Ich denke, wir sollten diese Gefühle nicht unterdrücken, wir sollten nur lernen mit ihnen in einer positiven Art und Weise umzugehen. Hass und Wut sind Realität, und um das geht es im Hardcore, sich mit der Realität auseinandersetzen. Moshen und Stagediven hilft uns diese Gefühle auszudrücken, ohne dabei jemanden mit Absicht zu verletzen. Das ist das Schöne daran.

Ich sehe das genauso wie Du. Beobachtest Du dasselbe wie ich auf Konzerten, also das, was das Thema Gewalt angeht?

Was meinst Du?

Wird das Publikum auf Konzerten zunehmend gewalttätiger?

Auf einigen Konzerten ja. Auf einigen Konzerten nicht. Ich sehe nicht viel davon in Europa. Aber es passiert. Das ist eine Sache, mit der wir im Hardcore schon immer klarkommenmussten, es kommt mehr oder weniger auf die Bands und Trends an. Indem Hardcore größer wird, finden eine Menge an Außenseitern ihren Weg in die Szene und verstehen die Aggression nicht, und sie wissen auch nicht wie sie damit umgehen sollen und deshalb kommt es dann zu Gewalt.

Bist Du der Meinung, dass Hardcore keine Untergrundbewegung mehr ist?

Nein, Hardcore ist Untergrund und wird es immer sein. Die Definition von Hardcore lässt sich nicht auf den Mainstream übertragen. Das entscheidende am Hardcore ist, Untergrund zu sein. In dem Moment, in dem es den Untergrund verlässt, ist es nicht länger- per Definition- Hardcore. Und das Ideal des Hardcore kann niemals von der Allgemeinheit akzeptiert werden, Schau Dir allein mal die Musik an. Sie ist zu rau und direkt in die Fresse. Da kommt die Allgemeinheit nicht mit.

Aber Du musst zugeben, dass HC immer größer wird und mit der Vermischung von Metal ist es inzwischen ziemlich zum Trend geworden. Denkst Du, dass das eine Entwicklung ist oder ist das etwas, das nichts mit dem zu tun hat, wie Du Hardcore verstehst?

Ich denke es ist gut, denn es wird für Jugendliche einfacher Hardcore kennen zu lernen. Aber das ist nicht das erste Mal, dass es so gekommen ist. H20 waren rießig, Sick of it all waren auf einem Majorlabel und haben rießige Tourneen gemacht, Earth Crisis hat Metal Tourneen gemacht. Sogar in den 80er Jahren haben Bands mehr mit Metalbands getourt. Ich denke, es ist einfach etwas, was Bands tun müssen, um überleben zu können. Es gibt im Hardcore nicht viel Geld, somit ist es schwierig für Bands davon zu leben.

Lass uns mal über DIY reden. Ich denke, es ist immer noch eine gute Idee. Aber wir alle werden älter und wenn jemand die meiste Zeit seines Lebens für Hardcore lebt, wie z.B. in einer Band spielt und die meiste Zeit im Jahr auf Tour ist, dann ist es für mich total nachvollziehbar und notwendig, dass diese Leute auch das Geld bekommen sollen, um davon leben zu können. Bekommst Du auch negative Reaktionen darauf?

Was meinst Du?

Im Hardcore erwarten viele Menschen, dass man nicht soviel Geld auf Konzerten ausgibt .

Ja.

Und ich sagte, dass das als Teenager wohl ganz gut funktioniert, aber wenn Du erwachsen bist, musst Du ja von etwas leben...

Ja.

...und wenn Du die meiste Zeit für Hardcore lebst, dann musste Du auch etwas davon haben. Für manche Menschen steht das im Konflikt zur Hardcore Attitüde.

Ja, diese Menschen sind dumm. Es ist wirklich schwer von Hardcore zu leben. Man muß erfinderisch sein und versuchen die Szene nicht abzuzocken, sondern noch an anderen Orten Geld verdienen. Das ist eine schwere Sache.

Wie stellst Du Dir Dein Leben in 10 Jahren vor? Was wird sein? Wovon träumst Du?

Haha, ein guter Job, eine Familie und ein nettes Haus und ich werde auf wenig ausgewählte Hardcore Konzerte gehen und die Leute werden mich nicht erkennen und ich werde so richtig moschen und wieder gehen.

Verarschst Du mich? Was für ein Job? Etwas in der Musikindustrie? Für was interessierst Du Dich?

Nein, nicht in der Musikindustrie, vielleicht ein Geschäft haben oder so was.

Was für ein Geschäft?

Ich weiß nicht.

Okay, jetzt mal zu Weihnachten. Es ist bald das Fest aller Fest: Weihnachten. Was wirst Du an Weihnachten machen? Siehst Du Deine Familie? Hast Du schon tonnenweise Geschenke gekauft? Bedeutet Dir Weihnachten etwas? Hat es eine Bedeutung für Dich, oder ist es nur eine Party, die keinen Sinn für Dich ergibt?

Ich kann es mir nicht leisten eine Menge an Geschenken für Leute zu kaufen. Und ich bekomme nie sehr viel von meiner Familie oder Freunden. Es ist einfach nur schön, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Ich feiere nicht wirklich viel. Ich gehe auch nicht auf Weihnachtsparties.

Hast Du Dir mal Santamosh auf der Victory Homepage angeschaut?

Hahaa, nein hab ich nicht.

Du solltest das mal machen, denn es ist so lustig. Aber zurück zu Dir: was machst Du am liebsten nach einem Konzert?

Mit den Konzertbesuchern abhängen und ausgehen. Über Hardcore reden. Verrückte Sachen machen. Einfach leben.

Weißt Du was ein Assoziationsspiel ist?

Nein.

Ich sage ein Wort und Du sagst mir, was Dir dazu einfällt. Bereit, das zu machen?

Kommt das in Dein Interview?

Ja, alles.

Das ist etwas, das ich mit meiner neuen Freundin machen würde. Okay, schiess los.


COMEBACK KID

Krasse Typen.

AUSTRALIEN

Die besten Zeiten, gute Konzerte, heiße Mädchen.

WUT

Regiment.

UNITY

Stolz

VERTRAUEN

Bindung

KONSUMIEREN

Dein Gesicht.

TRAUER

Luftblasen.

DEUTSCHLAND

Raucher.

Hahaha, das war genau dasselbe was Scott von Comeback Kid geantwortet hat. Ich sehe Ihr seid auf demselben Level.

Wir gleichen uns wie ein Ei dem anderen.

Ja Jim. Ich habe da eine wirklich wichtige Frage vergessen. Es geht um Straightedge und ich hoffe, dass Dich diese Frage nicht zu Tode langweilt.

Bist Du Straightedge?

Ich bezeichne mich nicht als Straightedge, aber ich rauche nicht und trinke nicht und nehme auch keine Drogen.

Oh, also denkst Du, du bist besser als ich?

Nein ich denke nicht, dass ich was Besseres bin. Es ist nur so, dass ich jahrelang geraucht habe und ab und zu getrunken habe...

Haha, ich verarsche Dich gerade. Es gibt eine Menge an Leuten, die annehmen, dass jemand denkt er sei besser, weil es sich als Straightedge bezeichnet. Ich habe eben nur die umgekehrte Rolle gespielt, ja!

... ich war all die Jahre nicht immer so konsequent, deshalb denke ich, ist es jetzt nicht angebracht mich als Straightedge zu bezeichnen. Okay?

Okay.

Straightedge wird oft definiert als “keine Drogen nehmen, kein Alkohol, nicht rauchen”….all diese körperliche Drogen und Leidenschaften…bedeutet Straightedge auch frei sein von anderen Leidenschaften?

Ich denke es kommt auf die Person an.

Was ist die Wurzel dieser Macken?

Für manche Menschen sind es die Leidenschaften. Für andere sind es die sich änderenden Umstände. Für einige Menschen geht es um etwas politisches, indem sie keine Firmen unterstützen wollen, welche Menschenleben zerstören. Es ist wirklich persönlich. Die Wurzel dieser Leidenschaft?

Ja. Ist es eine Leere, die gefüllt werden muss?

Reden wir über die Menschheit? Warum Menschen so schnell abhängig werden?

Hm, Du bringst den Begriff Menschheit. Kannst Du mir sagen, was Du denkst? Meine Beobachtung ist, dass jede Person irgendeine Leidenschaft hat, also kannst Du nie wirklich frei davon sein und Straightedge versucht immerhin dieses Ziel zu erreichen: frei sein, mit dem Verstand alles zu kontrollieren.

Ich bin der Meinung, dass Straightedge genau das überhaupt nicht ist.

Okay, klär mich auf.

Ich denke Du machst Straightedge zu einer Lebensphilosophie und das ist es nicht. Es ist einfach nur eine Vereinbarung, keine Drogen zu nehmen, nicht zu rauchen und nicht zu trinken. Es geht darum, positiv zu leben und eine positive Veränderung in deinem Leben zu machen.

Ich bin sehr froh, dass Du das gesagt hast, denn eine Menge an Menschen tun das...

Tun was? Gefallen Dir The Hives?

Straightedge zu einer Lebensphilosophie machen. Ich sehe das nicht so. Was gibt Dir die Kraft positiv zu leben? Und übrigens , ich mag die Hives, eine kreative und positive Band.

Ich gebe mir selbst die Kraft.

Warum hast Du mich nach den Hives gefragt?

Weil ich die gerade anhöre.

Gefallen die Dir? Gibt es noch ein paar andere europäische Bands, die es Dir angetan haben?

Solid Ground, Black Firday 29, Without A Heart, Damage Control, Justice, um ein paar zu nennen.

Das sind in der Tat fantastische Bands. Wer inspiriert Dich?

Im Moment?

Ja.

Blue Monday und Sinking Ships, die Sinking ships sehr. Das ist eine neue Band mit soviel Energie und Drive. Ich vermisse es in diesem jungen Stadium als Band zu sein.

Was ist so besonders an diesem Stadium?

Mann, einfach die Magie des Jungseins, und neu sein und alle diese Ziele haben. Zum ersten Mal spielen, das erste Mal auf Tour gehen. Ich meine, wir alle machen das jetzt, wie z.B. nach Australien sind wir zum ersten Mal gegangen, das war wunderbar, denn nicht viele Bands sind dort gewesen. Aber ich meine dieses ganze Feuer, was eine neue Band hat.

Wie schaut es mit Euren Plänen für 2005 aus? Wann kommt ihr zurück nach Europa? Bald? Neuen Aufnahmen in Planung? Nebenprojekte, Split 7“???

Tour an der Ostküste mit Outbreak, 100 Demons und Down To Nothing. Tour an der Westküste, Japantour, Europatour im April. Vieles mehr. Ich weiß nichts von irgendwelchen Aufnahmen. Wir werden sehen, bis jetzt ist nichts in Planung.

Danke für das Interview. Ich wünsche Euch Championjungs Fröhliche Weihnachten, eine entspannte Zeit zu Hause und ein erfolgreiches und glückliches neues Jahr! Noch irgendwelche letzten Worte? Shoutouts?

Herzlichen Dank und checkt mal die Homepage der Sinking Ships: www.sinkingships.tk und haltet im Februar Ausschau nach der neuen Blue Monday Platte.

Das Interview wurde von Cornelia Schmitt geführt.

Dieser Artikel wurde 537 mal gelesen

Download: The Decline, MP3
Review: Time Slips Away, 2004 (rg)
Review: Promises Kept, 2004 (rg)