Aiden - Disguises
Nachdem Aiden mit ihrem letzten Studioalbum „Knives“ bestenfalls Bestandspflege für die Fans betrieben haben, diese dann 2010 mit ihrem lieblosen Live Album eher verärgert haben dürften und Frontmann Wil Francis mit seinem William Control Soloalbum wohl mehr Mitleid als Applaus geerntet hat, kommt die Band nun mit einem neuen Album um die Ecke. Um es gleich vorweg zu nehmen, die Band überrascht mit einem unerwartet starken Album. Vermutlich haben ihr die gut zwei Jahre Pause gut getan. Nach dem Intro „The Devil´s Eyes“ legt die Band gleich mit „Horror Queen“ einen sauberen Hit in Sachen düsterem, Metal beeinflusstem Punk hin. Eingängig und mit der nötigen Coolness versehen erinnern Aiden durchaus an ihre frühere Hochform. Auch die meisten der weiteren Songs schlagen in diese Kerbe, die Band klingt wieder deutlich frischer und ideenreicher. Coole Grooves, der morbide Gesang von Wil, wummernde Gitarren, der unvermeidliche Misfits Anstrich und düsterer 80s New-Wave Einfluss bestimmen das Klangbild der Platte. Die Drums wirken immer wieder mal etwas müde, aber darüber kann man hinweg sehen. Aiden liefern mit „Disguises“ sicherlich noch immer nicht den absoluten Genre-Meilenstein ab, aber nicht nur in Ermangelung echter Alternativen ein rundum solides Album mit starken Songs. Ebenfalls äußerst sympathisch ist der abschließende, auf Klavier basierende Coversong von „Radio“ von Alkaline Trio. Mit Aiden ist allem Anschein wieder zu rechnen. (rg)




