
Between The Buried And Me - The Parallax: Hypersleep Dialogues
Nach fünf Alben bei Victory Records haben die Amis von Between The Buried And Me den Sprung auf Metal Blade vollzogen. Für kurze Songs war die Band noch nie bekannt und so bewegt sich auch jeder der Tracks von „The Parallax: Hypersleep Dialogues“ an der 10-Minuten Grenze. So lässt es sich auch leichter verschmerzen, dass es insgesamt nur drei Songs auf dem Album gibt. Aber Between The Buried And Me wären nicht sie selbst wenn bereits innerhalb von fünf Minuten eines Tracks mehr passiert als bei anderen Bands auf einem ganzen Album. So ist es dann auch. Die Band pendelt zwischen ultrabrutalem Gefrickel und zarten Pop Einschüben hin und her ohne dabei beim Hörer das Gefühl von Stilbruch aufkommen zu lassen. Alles fließt sehr natürlich ineinander über, geht gut ins Ohr, überrascht, verzaubert oder brät einem mit voller Breitseite eins über. Between The Buried And Me sind Meister ihres Fachs und lassen sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn ist dünn, aber die Band steht sehr eindeutig auf der Seite des Genies. Alle Feinheiten und Überraschungen welche die Platte zu bieten hat beschreiben zu wollen würde den Rahmen sprengen. Konzeptionell ist das Album eine Geschichte über zwei menschliche Charaktere, die auf zwei verschiedenen, millionen Lichtjahre voneinander entfernten Planeten leben. Die Story soll auf dem nächsten Album weitergeführt werden. Angesichts der musikalischen Lautmalerei der Band ist das lyrische Konzept jedoch reine Nebensache. Auch wenn insgesamt gesagt sein muss, dass ich persönlich „The Great Misdirect“ als einen Tick stärker empfunden habe, ist „The Parallax: Hypersleep Dialogues“ zweifellos ein grandioses Album für alle Freunde progressiver, aber dennoch aggressiver und komplexer Musik. (rg)