
Protest The Hero - Scurrilous
„Fortress“, das 2008er-Album der Band, war ein Meilenstein des Genres. Halsbrecherischer, hyperaktiver, hysterischer Progmetal, der nicht nur etwas für Griffbrettstarrer und Musikpolizisten war, sondern neben der imposanten Instrumentalakrobatik eben auch und vor allem durch bestechende Melodien und eingängige Passagen punktete. Und auch 2011 ist das hörbar die gleiche Band, streckenweise sogar noch abgedrehter. Die Jungs um den enorm leidenschaftlich agierenden Ausnahmesänger Rody Walker, der erstmals auch allein für die kompletten Texte verantwortlich war (und wohl auch wieder Star Trek-Verweise untergebracht hat), können immer noch nicht still halten und einen dieser großartigen Refrains mal ordentlich austreten, die packen einfach so viele Riffs und Ideen in einen Song, wie man sie sonst auf manchen ganzen Alben nicht findet. Die zehn neuen Songs der kanadischen Landeier können Einen per se aber eben nicht mehr so aus den Latschen bolzen wie der Vorgänger das vermochte. Trotzdem: Hammerband und ein mehr als würdiger Nachfolger für „Fortress“. Denn Stagnation geht anders, was die Band, deren Mitglieder dieses Jahr allesamt gerade mal ihren 25. Geburtstag feiern, auf dem Kasten hat ist unglaublich. Und für die, die die Band noch nicht kennen ist gleich mal ärgern angesagt, sie waren nämlich eben noch mit Darkest Hour auf umjubelter Deutschlandtour. (tj)