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Die süddeutschen Fear My Thoughts haben mit ihrem neuen Album ?The Great Collapse? ein absolute fettes Scheibchen vorgelegt. Folgendes Interview entstand mit Sänger Matze per Email.

Was kannst du zu ?The Great Colapse? sagen?

Ich würde damit anfangen, dass diese Platte etwas gereifter und homogener geworden ist. Vielleicht kann man ja sogar sagen, dass sie einen durchschrittenen Reifeprozess widerspiegelt. Definitiv ist sie mehr Metal als die Vorgänger ohne jedoch die FMT Komponente (das leicht unberechenbare) verloren zu haben. Auch ist die Platte durch die größeren finanziellen Mittel, welche uns zur Verfügung standen, besser produziert als die Vorgänger

In eurem Werdegang ist eine stetige Veränderung zu beobachten. Von schlichtem Hardcore über Chaoscore bis zu einem eher metallischen Sound. Wie seht ihr den Prozess?

Wie schon gesagt, denke ich, dass sich jeder ständig in Entwicklung befindet und diese wiederum von den Faktoren welche einen umgeben bestimmt werden. Ergo drückt die musikalische Veränderung, die wir durchlebt haben und weiterhin durchleben werden, einfach nur aus mit was für Musik wir uns zu der jeweiligen Erscheinungszeit beschäftigt haben. Wie auch im Leben selber sehe ich Stillstand gleichbedeutend mit Tod. Zwar ist es menschlich und nachvollziehbar, Dinge zu wiederholen die mit Erfolg positiv verstärkt wurden. Allerdings wird so was auch schnell langweilig?

Das Album klingt deutlich anders als sein Vorgänger ?Vitrol?. Es klingt fokussierter und aufgeräumter. Wie würdest du die Änderungen beschreiben und wie kam es dazu?

Das hast du sehr gut erkannt (was ja auch nicht weiter schwer ist?). Lieder, die strukturierter sind, haben einen höheren Widererkennungswert, bzw. erreichen diesen schneller als komplexe Tongebilde (die mit Sicherheit auch sehr reizvoll sind). Uns ist es auch wichtig geworden, derartiges zu erreichen. Ich muss auch sagen, dass ich mich damit auch ganz wohl fühle. Zudem ist es halt im Metal eher strukturiert. Da wir vom Metal stark beeinflusst sind, liegt es auf der Hand, dass wir diese Strukturen etwas adaptieren wollten?

Obwohl die Platte insgesamt sehr heftig ist, scheint ihr viel Wert auf ausgefeilte Melodien ebenso wie auf eine emotionale Atmosphäre gelegt zu haben. Würdest du mir zustimmen?

Auf jeden Fall! Ich stehe zwar massiv auf Geprügel, denke aber, dass es immer wieder wichtig ist, Gegenpunkte zu setzen, die somit gewisse Kontraste bilden. Hinzu kommt auch, dass wir alle absolute Weicheier sind, die ohne Melodien/ Harmonien nicht auskommen? Auch kann man auf einer übertragenen Ebene sagen, dass die Welt, bzw. nahezu jedes Bild, wie schrecklich und grausam es auch erscheinen mag, immer etwas schönes in sich beinhaltet (das könnte jetzt evtl. schwer sein, es immer zu belegen, aber ich hoffe du weißt, was ich damit ausdrücken möchte?).

Wie schreibt ihr die Songs?

Nackt bei Kerzenlicht? Meistens ist es so, dass wir uns im Proberaum treffen und an den vorhandenen Riff Vorschlägen so lange rumbasteln, bis es sich für jeden gut, flüssig und stimmig anhört. Manchmal werden Vorschläge auch wieder verworfen, oder in der nächsten Probe komplett umgeschrieben, aber im Grunde genommen spielt es sich immer so ab?

Welche Themen behandeln eure Texte?

Ich schreibe immer über Themen, die mich in einer Form berühren. Ob das jetzt Dinge sind, die mich und meine Gefühle betreffen, oder politische Themen, ist im Endeffekt egal.
Ich gehe hier vielleicht mal mehr auf die neue Platte ein:

The great collapse: Jeder versucht sich durch sein handeln Sicherheit zu erschaffen. Jeden Tag kann allerdings dieses Gebilde in sich zusammen brechen. Teilweise tut es das sogar.

Rituals: Egal wie sich unsere Gesellschaft auch immer verändert, die Grundstruktur scheint mir immer gleich zu bleiben: wir konzentrieren uns darauf in der bestehenden Hierarchie zu steigen und haben Angst diese Leiter wieder hinunter zu stürzen. Daran hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert. Egal wie revolutionär gewisse Strömungen auch waren? im Endeffekt trägt das leider dazu bei, dass Machtstrukturen immer bestehen bleiben?

Sirens singing: Geblendet von der Kaufgeilheit, die uns die Werbung täglich suggeriert, werden wir blind und taub für unsere wirklichen Bedürfnisse?

Hollow inside: der Versuch das Gefühl der Leere, die sich bei Niedergeschlagenheit, bzw. Depressionen in mir ausgebreitet hat, textlich zu skizzieren?

Challenge: wann auch immer wir irgendetwas kritisieren, sollten wir uns bewusst werden, dass wir das Kritisierte oft bewusst, oder unbewusst unterstützen, bzw. sogar bedingen.

Mission immortality: Menschen gefällt die Vorstellung überhaupt nicht, nach dem Tod einfach zu verschwinden und vergessen zu werden (die Eitelkeit der ?Krone der Schöpfung?) deshalb tun wir teilweise dümmste Sachen, um etwas zu tun, dass ewig in Erinnerung bleibt (Rekorde, weise Sprüche, Kriege, usw.?) Warum nur? Auf Denkmäler kacken irgendwann Tauben, Steine verwittern usw.? was auch immer, wir werden vergessen werden?

Norm ad: Menschen die voller Furcht sind, können leichter gelenkt werden, bzw. sind einfach zu konditionieren? je mehr Angst ein Mensch hat, desto verschlossener wird er sein?

Reign: der Versuch, unseren heutigen Lebensstil und unsere Gesellschaft mit der alter Kulturen zu vergleichen. Parallelen sehe ich in der Dekadenz, die sich mit steigendem Wohlstand und Errungenschaften einstellt und an der im Endeffekt alle Kulturen untergegangen sind? so dereinst auch unsere?

Gibt es bei dem Album ein umfassendes Konzept?

Für TGC trifft das nicht zu, jedoch steht diese Überlegung schon länger im Raum. Ich bin mir recht sicher, dass wir es dereinst realisieren werden?

Welchen Stellenwert nimmt die Hardcore Szene bei euch ein und wie beurteilt ihr ihren Zustand?

Die HC Szene hat einige echt positive Aspekte, die sehr hervorzuheben sind. Jedoch fällt es mir recht schwer, dies nur an der Szene festzumachen. Ich denke viel mehr, dass das als jeweiliger persönlicher positiver Aspekt einiger in der Szene Ansässiger zu sehen ist. Wir sind durch die Szene und deren Kontakte bekannt geworden. Das ist auch etwas für das wir sehr dankbar sind. Jedoch muss ich leider auch sagen, dass die Szene nicht so offen, tolerant, vielseitig ist, wie sich so gerne gibt. Mich nerven die ständigen, ?Dissereien?, das ewige ?ich bin besser als du, weil??. Es gibt viele Punkte mit denen sich belegen ließe, dass es eben nicht so ist, wie man gerne erscheinen möchte. Leider. Denn ich denke, dass die Grundidee an sich nicht schlecht ist. Wie so oft. Aber es scheitert halt mal wieder an der Umsetzung. Ich würde mir echt wünschen, wenn das irgendwann mal klappen sollte und einfach diese vielen negativen Begleiterscheinungen wegfallen. Wahrscheinlich ist dies jedoch blanke Utopie?

Im Lineup gab es eine Änderung. Eure ehemalige Geigerin Lisa ist nicht mehr dabei. Warum?

Weil Frauen in einer Metalband einfach nix verloren haben? Im Ernst: es ist immer etwas schwierig. Sie war nie wirklich ein Mitglied sondern hatte eher den Stellenwert einer Studiomusikerin (obwohl das auch nicht so ganz stimmt?) Sie wahr halt auch nie in der Probe, weil der lange Anfahrtsweg dem im Wege stand (sie wohnte ca. zwei Autostunden entfernt). Mittlerweile lebt sie zwar in Zürich, studiert dort aber Jura (wer will so eine schon noch in der Band haben ?!?) und hat einen Freund. Beides war ihr halt wichtiger? Selber Schuld, sage ich da nur? ich mache Scherze: wir respektieren natürlich ihren Entschluss und hoffen, dass sie irgendwann unsere Interessen vor Gericht für lau vertreten wird?

Hat der Deal mit Lifeforce und den damit verbundenen qualitativen Erwartungen euch beim Songwriting und unter Druck gesetzt?

Nein. Auf keinen Fall. Wir haben weiterhin wie davor unsere Songs geschrieben. Wäre dies der Fall gewesen, wären wir nicht auf das Angebot eingegangen.

Wie kam es überhaupt zu dem Vertrag?

Wir haben alte Stasi Akten gefunden, die Stefan (Anm. d. Verf.: Besitzer von Lifeforce) sehr belasten würden, wenn wir sie veröffentlichen würden. Mit Erpressung kann man es echt weit schaffen?

Sie hatten unseren Weg schon etwas länger beobachtet und Gefallen gefunden an dem was wir machten. Also fragten sie uns, ob wir uns eine Zusammenarbeit mit ihnen vorstellen könnten?

Erwartet ihr euch etwas von dem weltweiten Vertrieb?

Weltruhm. Wir bleiben da bescheiden.

Ich fände es schön, wenn mehr Leute auf das aufmerksam werden, was wir machen. Klasse wäre es natürlich irgendwann in diesen Ländern eine Show zu spielen. Ansonsten?mal sehen was kommt. Ehrlich gesagt hätte ich nie geglaubt, dass wir jemals an diesen Punkt kommen, an dem wir uns jetzt befinden. Ich bin also schon hoch zufrieden? was mehr sollte ich erwarten?

Welche Platten sind bei euch derzeit auf heavy rotation?

Ich kann nur für mich sprechen? bei den anderen würde das auch zu umfangreich werden?

Death: songs of perseverance
Dark tranquillity: damage done
Devil ate my son: where ghosts roam (ich freu mich auch echt auf ihre Neue?watch out for it!!!)
In flames: clayman
Soilwork: natural born chaos
Evanescence: ( keine Ahnung, wie die heißt?)
Dew cented : impact
Hatebreed?
Hatesphere: bloodred hatred
Nelly Furtado: folklore

Wie sehen eure Zukunftspläne aus?

Ich hoffe, irgendwann mal nen Bart zu kriegen. Was FMT angeht: wie gesagt, wir freuen uns über alles was da kommen mag. Speziell würde ich sagen: einmal mit unseren Freunden von Devil ate my son durch Japan touren, einmal ein Hotelzimmer zu zerlegen und auf die Rezeption zu scheißen?einen Fußballclub besitzen

Last Words?

Danke für dein Interesse an FMT. Nette Fragen. Wie schon gesagt: demnächst wird die neue Platte von unseren Freunden Devil ate my son auf burning seasons erscheinen. Unbedingt anhören das Stück! In jedem Fall harter Tobak das Ding!

Falls jemand von euch Star Wars Helme verschenken, oder billig verkaufen sollte, meldet euch bei mir. Ich wäre sehr dankbar und fände euch auch ganz toll?

Das Interview wurde von Rolf Gehring geführt.

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