Snow White´s Poison Bite stammen aus Finnland und sind damit ein weiteres Europa Signing vom US-Label Victory. Die Band, die mit ihrem „The End Of Prom Night“-Video bereits Fans gesammelt hat, verbindet auf ihrem Victory Debüt klassischen Misfits-Style Horror-Punk mit fiesem Metal und Gothic-Emo der Marke My Chemical Romance. Mit dem nichtssagenden Pop-Punk von genanntem Video hat das nicht mehr viel zu tun, hochwertiger ist das Ergebnis aber nicht geworden. Einigermaßen cool ist da noch das Intro, welches in der Tradition von alten US-Horror-B-Movies Stimmung macht, richtig grausam wird es dann aber schon beim ersten Song. Die Horror Show zieht dem Hörer die Fingernägel mit der schrillen Kreischstimme von Frontmann Jeremy Thirteen. Hier überkommt den Hörer keinesfalls ein wohliger Schauder, es herrscht vielmehr das blanke Entsetzen. Zu allem Überfluss versucht der Gute dann auch noch melodisch zu singen, das Grauen nimmt kein Ende. Der nächste Schocker ist die völlige Ziellosigkeit mit der die Band vorgeht. Ein bisschen Horror-Punk, dann plötzlich völlig uninspirierte und fehlplatzierte Metalcore Elemente. Am Anfang von „There´s A New Creep On The Block“ wird auf grausame Weise Static-X kopiert. Dann tauchen plötzlich wieder lahme drittklassige Melodien und Gesänge auf. Hier und da will man dann Horror-Metaller wie Cradle Of Filth immitieren, was bestenfalls in einer Lachnummer gipfelt. In der seltsamen Halbballade „Zombie Romance“ gibt Misfits-Sänger Michale Graves einen Gastauftritt, was den Song leider auch nicht rettet. Snow White´s Poison Bite verfehlen das Ziel leider auf jeder Ebene. Weder gute Songs noch ein besonders originelles Image haben die Finnen zu bieten. (rg)