Restorations - LP2
Restorations aus Philadelphia stoßen mit ihrer programmatisch betitelten zweiten Platte interessante musikalische Türen auf. Die Band sitzt irgendwo zwischen den Stühlen von Punk-Rock, psychedelischem Prog-Rock und Indie-Rock. Man ist einerseits recht wild und stürmisch, hat andererseits aber auch ein Faible für ausufernde Melodien, hypnotisierende Rhythmen und verschrobene Sounds. Die kräftige Stimme von Frontmann Jon Loudon dürfte auch Fans von The Gaslight Anthem ansprechen. Die Stimmung der Tracks ist meist nachdenklich oder melancholisch gehalten. Definitiv keine leichte Kost, aber mit sehr viel Tiefgang und Leidenschaft. So wirklich auf die Tube drückt die Band aber selten. Stattdessen wird ein Gitarrensolo schonmal etwas länger zelebriert. Eingängige Hits sucht man vergebens, dem Hörer wird der Zugang zum Album alles andere als leicht gemacht. So wirkt die Platte zeitweise undurchsichtig und lässt den roten Faden vermissen. Das drückt natürlich auf die Langzeitmotivation. Den Songs fehlt es darüber hinaus oft an Drive und Zugkraft. Sie wirken wie Jam Sessions, die zwar durchaus ihre Faszination haben, auf Platte aber auch wenig durchdacht scheinen. Trotzdem hat „LP2“ ihren Charme. Bei der Band handelt es sich zweifellos um tolle Musiker und ich kann mir vorstellen, dass die Band vor allem live für Faszination sorgen wird. Auf Platte will das Ganze aber nicht so recht zünden. (rg)




