Gruesome Stuff Relish - Sempiternal Death Grind
Wer auf vertonte Horrororgien mit bluttriefenden Riffs und Vocals direkt aus der Hölle steht, ist hier genau richtig. Dort wo Carcass und Dismember vor etlichen Jahren aufgehört, beziehungsweise sich weiter entwickelt haben, reihen sich Gruesome Stuff Relish nahtlos ein. Auf ihrem dritten Album „Sempiternal Death Grind“ kommen die Spanier auch ohne Schnickschnack gleich zur Sache und machen keinen Hehl daraus, dass diese zwölf Songs im Fahrwasser der genannten Bands treiben, und das auch so sein soll. Das Rezept ist denkbar einfach: Roher, knarzender Sound, simples Riffing, Blastbeats hier, derbe Grooves dort, gelegentlich ein Horrorsolo und obendrauf eine Extraportion Gore. Alles bestens bekannt, schön vorhersehbar und in Kreisen der Blut- und Schädel-Fraktion auch sehr geschätzt. Das einzige kleine Symbol der Eigenständigkeit und der Abgrenzung gegenüber ihren Genrekollegen errichten die Iberer mit Hilfe des Gesangs, der von drei der vier Herren beigesteuert wird und von Reibeisengekeife bis Todesröcheln die gesamte Bandbreite abdeckt. Positiv herauszustellen ist, dass Gruesome Stuff Relish ihr Metier aus dem Effeff beherrschen und alles, was sie fabrizieren auch Hand und Fuß hat. Allerdings stellt sich mir persönlich die Frage, in wie weit es für eine Band erstrebenswert ist, Musik zu machen, die andere erfunden und perfektioniert haben, und man selbst keinen einzigen Gedanken an Fortschritt oder gar Individualität verschwendet. Aber solange es Leute gibt, die es kaufen, ist ja alles in Butter. Jedenfalls ist „Sempiternal Death Grind“ bestimmt keine schlechte Platte; sie fügt sich kraftschlüssig in jede Sammlung ein, in der beispielsweise auch Haemorrhage, Landmine Marathon und General Surgery zu finden sind. Sie ist zwar schon vor dem ersten Anhören mit einer mitteldicken Staubschicht überzogen, aber dennoch ein solider Arschtritt für den Fall, dass man einen brauchen sollte – nicht mehr und nicht weniger. (cj)




