Leech - If we get there one day, would you please open the gates?
Die Schweizer Post-Rock-Formation Leech ist schon seit über 15 Jahren fester Bestandteil der europäischen Szene. Für ihr neues Werk hat sie sich fünf Jahre Zeit gelassen und bezeichnet es selbst als ihr ausgereiftestes Album. In der Tat dauert es nicht lange, bis die Band den Hörer in eine akustische Traumwelt voller spannender Klanglandschaften versetzt hat. Treibende Rhythmen verschmelzen mit fordernden Melodien, dezente Instrumentierung ebnet den Weg für wilde Gitarrenstürme. Die Band zeichnet mit ihrer Musik Bilder voller Dramatik und Dynamik. Alles ganz ohne Gesang. Die Tracks überschreiten nicht selten die zehn Minuten Grenze und so wird die Platte keinesfalls zu einer Scheibe, die man mal eben nebenher hören kann. Neben all den wirklich spannenden Momenten, in denen man dem Album seine ganze Aufmerksamkeit widmen muss, gibt es auf der Platte aber leider auch Momente, die tatsächlich etwas in Richtung Fahrstuhlmusik abrutschen. Einfach weil sie zu minimalistisch sind, zu ruhig und zu unaufdringlich. Das ist schade. Insgesamt hätte die Platte vielleicht etwas kompakter ausfallen können. Dennoch lohnt es sich aufgrund der vielen tollen Arrangements, mitreißenden Melodien und der dichten Atmosphäre, Leech unbedingt ein Ohr zu leihen. Fans von instrumentalem Post-Rock machen hier nichts falsch. (rg)




