Antidote - No Peace In Our Time
Eine Reunion gehört für alte Bands derzeit zum guten Ton. Das hat sich nun wohl auch die New York Hardcore Legende Antidote gedacht und so veröffentlicht die Band gut 21 Jahre nach ihrem letzten Werk ein neues Album. Stilistisch hätte es jedoch auch schon vor 20 Jahren erscheinen können. Die kurzen Songs klingen eins zu eins nach dem Hardcore der frühen 80er. Man setzt auf simple Schrammelriffs, die mal in flotterem Tempo, mal in gemäßigtem Groove vorgetragen werden. Die Songs bleiben oft genug unter zwei Minuten und die direkten Vocals nehmen kein Blatt vor den Mund. Die Platte hat Charme, kann aber bei weitem nicht mit den frühen Hits der Band mithalten. Ein weiterer Minuspunkt ist die gruselige Produktion. Kann man nicht auch den Charme der 80er mit einer modernen Produktion einfangen? Was Antidote hier abliefern, ist bestenfalls lieblos. Das Black Flag Cover von „Rise Above“ ist hingegen sehr cool. Hier bekamen Antidote Unterstützung von Roger Miret. Insgesamt ist „No Peace In Our Time“ zwar ein nettes Album, das daran erinnert, wie Hardcore klang bevor der Begriff „Old-School“ geprägt wurde. Dennoch hätte sich die Welt sicher auch ohne die Reunion von Antidote weiter gedreht. (rg)




