
High On Fire - De Vermis Mysteriis
High On Fire können inzwischen auf eine beschauliche Diskographie zurückblicken. Insgesamt fünf Alben hat die Band bis jetzt veröffentlicht. Fans und Kritiker waren sich meist einig, es mit einer großartigen Band zu tun zu haben. Die ruppige Mixtur aus dreckigen Motörhead, doomigen Black Sabbath und einem deutlichen Hang zu progressiven, verschrobenen Sounds hat der Band oft Vergleiche mit Mastodon eigebracht. Galten sie doch oft als deren derbere Brüder im Geiste, die mit anderen Drogen experimentieren. Inzwischen sind beide Bands nur noch bedingt vergleichbar. Während Mastodon in völlig anderen musikalischen Sphären schweben, sind High On Fire auf dem Boden geblieben. Sie haben sich ihre Bissigkeit bewahrt, gehen noch deutlich ungehobelter und härter zu Werke. Den musikalischen Fortschritt haben sie dabei aber keinesfalls außer Acht gelassen. Das beweist das vorliegende sechste Album der Band aus Oakland. Einmal mehr treffen düstere Riffmonster auf laut rumpelnde Drums, wummernde Bässe umspielen teils epische Gitarrenspektakel und die gurgelnde Stimme von Frontmann Matt Pike verbreitet unheilige Botschaften. Dabei schafft es die Band einmal mehr, immer kompakt und zielsicher zu klingen und trotzdem sehr viel Freiraum für beeindruckende Gitarrenleads zu schaffen. Die Atmosphäre der Platte ist sehr dicht und tief finster. Wabernde Songgiganten wie „Madness Of The Architect“ nehmen den Hörer zwangsläufig gefangen, während „Fertile Green“ ihm eins überbrät, um mit dem Instrumental „Samsara“ in fast behutsame Artrock Sphären abzudriften. „King Of Days“ klingt wie der ultimative Tribut an Black Sabbath. High On Fire haben es mit “De Vermis Mysteriis” noch eindrucksvoller als zuvor unter Beweis gestellt, was für eine großartige Ausnahmeerscheinung die Band ist. Top. (rg)